Drucken
Turmfalke
Datum: Dienstag, 15 Dezember 2009 11:07
image

Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Der Turmfalke, mit einer Länge von 33 - 39 Zentimetern und einem Gewicht von 150 - 300 Gramm, ist der zweitgrößte Greifvogel in unseren Gebieten und gehört zur Familie der Falkenartigen (Falconidae).

Die deutlichen Unterschiede im Gefieder zwischen den beiden Geschlechtern sind deutlich zu sehen. Männchen haben einen rotbraunen Grundton. Im Gefieder befinden sich schwarze, kleinere Flecken. Die Schwanzfedern sind hellgrau und haben eine schwarze Endbinde. Die Körperunterseite ist cremefarben bis weiß mit braunen, etwas größeren Flecken als auf dem Rücken.

Ein Unterschied vom Weibchen zum Männchen besteht in der Musterung auf dem Rücken. Diese ist nicht wie beim Männchen gefleckt, sondern quergemustert. Die Schwanzfedern sind braun gefärbt und haben mehrere Querstreifen. Die Körperunterseite ist deutlich dunkler als beim Männchen. Deutlichster Unterschied jedoch ist die Kopffärbung. Der des Männchens ist hellgrau gefärbt, während der des Weibchens rotbraun ist. Der Augenring sowie der Schnabelansatz sind gelb gefärbt. Die Flügel, die eine Spannweite von etwa 75 Zentimetern erreichen, sind an den Spitzen dunkelbraun gefärbt.

Das Gefieder der Jungvögel, egal welches Geschlecht sie haben, sieht eher so aus wie dies des Weibchens. Nur in der Erscheinung sind sie verschieden. Flügel runder sowie spitze Handschwingen. Der Augenring sowie der Schnabelansatz sind bei Jungvögeln nicht gelb, sondern hellblau.

• Anatomie:

Der Turmfalke hat wie alle Falken 15 Halswirbel, was ihnen ermöglicht, den Kopf über 180 ° zu drehen. Noch außerordentlicher ist sein Blickfeld. Ohne den Kopf zu bewegen kann er ein Umfeld von 220 ° überblicken.ein Umfeld von 220° überblicken.

Zurück

Drucken
Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet des Turmfalken ist recht groß. Je nach Unterart kommt er in Europa, Afrika sowie Asien vor. In Europa trifft man ihn überall an. In Afrika lebt er von Ägypten über Äthiopien bis nach Angola und Kapstadt. Einige Populationen kommen auch in Libyen über Algerien bis nach Marokko vor. Im asiatischen Teil leben sie von Japan über Korea, China bis nach Indien und Sri Lanka.

• Lebensräume:

Der Lebensraum des Turmfalken besteht aus Kulturland sowie Moore und Siedlungen. In dichten Wäldern ist er jedoch nicht anzutreffen. Er kann bis in eine Höhe von über 5.000 M.ü.M. anzutreffen sein. In unseren Regionen sieht man ihn jedoch kaum über 1.000 M.ü.M. Wichtig für die Lebensräume ist das Angebot an Nahrung. Daher sind die Turmfalken sehr anpassungdfähig was den Lebensraum berifft.
Turmfalken sind sowohl Stand- wie auch Zugvögel. Nördliche Populationen zieht es im Winter Richtung Süden, während südliche im Gebiet bleiben. Ist das Nahrungsangebot jedoch sehr hoch, so wurde auch schon beobachtet, dass sich die nördlich beheimateten Turmfalken nicht nach Spanien oder Nordafrika begaben, sondern im Norden blieben.


Drucken
Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Turmfalken haben mehrere Möglichkeiten, an ihre Beute zu gelangen. Dazu verwenden sie verschiedene Jagdmethoden. Jedoch ist die Fangmethode immer dieselbe. Sie packen die Beute mit ihren langen, spitzigen Krallen und töten sie mit einem Nackenbiss. Die Art wie sie Jagd auf die Beute machen ist jedoch unterschiedlich. Zum einen warten sie auf einer Ansitze, die zum Beispiel ein Telegraphenmast sein kann, und hält Ausschau nach den Beutetieren. Zum anderen gibt es die Luftjagd. Diese Art von Jagen benutzen die Turmfalken, wenn sie Beute aus einem Schwarm heraus nehmen wollen.

Jedoch typisch für den Turmfalken ist der so genannte Rüttelflug,dabei schlägt er heftig mit seinen Flügeln, wodurch er eine bestimmte Zeit an Ort und Stelle sein kann. Die Turmfalken und ähnlich jagende Falkenarten werden daher auch Rüttelfalken genannt.

Zur Hauptnahrung der Turmfalken zählen zweifelsohne Kleinvögel wie Sperlinge sowie verschiedene Arten von Mäusen, wie die Feldmaus. Die Spitzmaus ist ebenfalls eine häufige Beute. Gerne werden aber auch Insekten gefressen, unter anderem Käfer und Heuschrecken. Dies geschieht meistens dann, wenn das Angebot an Nagetiere stark rückläufig ist. Damit ein Turmfalke satt ist, braucht er etwa zwei bis drei Mäuse, was etwa einen 1/4 seines Körpergewichts beträgt.


Drucken
Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Die Balzzeit liegt, zumindest in Europa, zwischen März und April. Dabei entscheidet sich das Weibchen, mit welchem Partner und wann derjenige sie begatten darf. Nach erfolgreicher Paarung begibt sich das Männchen zum Brutplatz, wobei er das Weibchen mit Lockrufen zum Nest bringt. In das Nest, das sich in Spalten oder Höhlen befindet, legt das Weibchen dann 3 - 6 cremefarbene, meistens mit rötlich braunen Punkten verzierte Eier. Das Berüten dauert zwischen 26 und 30 Tagen, wobei sich nur das Weibchen daran beteiligt. Das Männchen versorgt in dieser Zeit was Weibchen mit Nahrung, in einigen Fällen jedoch mit zu wenig, wodurch das Weibchen die Brut abbricht.

War die Brut erfolgreich, so kümmert sich das Weibchen weiterhin um die Küken, während das Männchen nun Weibchen wie auch die Jungvögel mit Nahrung versorgt. In diesem frühen Tagen ernähren sie sich meistens von Insekten. Wenn das Männchen Mäuse bringt, so bekommen sie nur den kleineren Teil wie das Muskelfleisch. Nach etwa zwei Wochen begibt sich auch das Weibchen auf Nahrungssuche und füttert die Jungvögel. Bereits nach drei Wochen wiegen die Jungtiere soviel wie ihre Eltern, wobei sie das Adultgefieder erst nach etwa vier Wochen bekommen.

Leider ist die Sterbensrate der jungen Turmfalken mit 50% recht hoch. Überleben sie jedoch die ersten Monate, so können sie ein Höchstalter von etwa 15 Jahren erreichen. Trotz der hohen Sterblichkeitsrate des Turmfalken ist der Bestand recht hoch.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Von der IUCN werden sie als nicht gefährdet eingestuft.

Drucken
Systematik

Systematik:

Familie: Falkenartige (Falconidae)
Unterfamilie Eigentliche Falken (Falconinae)
Gattung: Falken (Falco)
  • Lannerfalke (Falco biarmicus) - Temminck, 1825
  • Würgfalke - Sakerfalke (Falco cherrug) - J. E. Gray, 1834
  • Laggarfalke (Falco jugger) - J. E. Gray, 1834
  • Präriefalke (Falco mexicanus) - Schlegel, 1843
  • Gerfalke (Falco rusticolus) - Linnaeus, 1758
  • Australfalk (Falco subniger) - G. R. Gray, 1843
  • Wanderfalke (Falco peregrinus) - Tunstall, 1771
  • Wüstenfalke (Falco pelegrinoides) - Temminck, 1829
  • Rotbrustfalke (Falco deiroleucus) - Temminck, 1825
  • Taitafalke (Falco fasciinucha) - Reichenow & Neumann, 1895
  • Aplomadofalke (Falco femoralis) - Vieillot, 1817
  • Fledermausfalke (Falco rufigularis) - Daudin, 1800
  • Baumfalke (Falco subbuteo) - Linnaeus, 1758
  • Afrikanischer Baumfalke (Falco cuvierii) - A. Smith, 1830
  • Indischer Baumfalke (Falco severus) - Horsfield, 1821
  • Australischer Baumfalke (Falco longipennis) - Swainson, 1837
  • Eleonorenfalke (Falco eleonorae) - Géné, 1839
  • Schieferfalke (Falco concolor) - Temminck, 1825
  • Australischer Schieferfalk (Falco hypoleucos) - Gould, 1840
  • Merlin (Falco columbarius) - Linnaeus, 1758
  • Rotkopfmerlin (Falco chicquera) - Daudin, 1800
  • Graufalke (Falco ardosiaceus) - Vieillot, 1823
  • Schwarzrückenfalke (Falco dickinsoni) - P. L. Sclater, 1864
  • Madagaskar-Graufalk (Falco zoniventris) - Peters, 1853
  • Rotfußfalke (Falco vespertinus) - Linnaeus, 1766
  • Turmfalke (Falco tinnunculus) - Linnaeus, 1758
  • Rötelfalk (Falco naumanni) - Fleischer, 1818
  • Buntfalk (Falco sparverius) - Linnaeus, 1758
  • Molukken-Turmfalk (Falco moluccensis) - Bonaparte, 1850
  • Australischer Turmfalk (Falco cenchroides) - Vigors & Horsfield, 1827
  • Afrikanischer Turmfalk (Falco rupicoloides) - A. Smith, 1830
  • Madagaskar-Turmfalk (Falco newtoni) - Gurney, 1863
  • Seychellen-Turmfalkfalke (Falco araea) - Oberholser, 1917
  • Mauritius-Turmfalk (Falco punctatus) - Temminck, 1821
  • Fuchsfalke (Falco alopex) - Heuglin, 1861

Drucken
Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:


Drucken
Galerie


Drucken
Steckbrief
Datum: Dienstag, 15 Dezember 2009 11:07
Länge:
33 - 39 Zentimeter
Gewicht:
150 - 300 Gramm
Gefieder:
Geschlechter gleich
Spannweite:
75 Zentimeter
Ernährung:
Vögel, Nagetiere
Jungtiere:
Zugverhalten:
Standvogel / Zugvogel
Fortpflanzung:
Gelege:
3 - 6 Eier
Tragezeit:
Brutzeit:
26 - 30 Tage
Verbreitungsgebiet:
Europa, Afrika, Asien
Alter:
15 Jahre
IUCN:
Gering gefährdet

Drucken
Informationen
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Naturhistorisches Museum Bern
Zoo Link:
www.nmbe.ch
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Zusätzliche Hinweise:

Zurück