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Panzernashorn
Datum: Donnerstag, 12 August 2010 15:34
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Allgemeine Beschreibung:

• Einleitung:
Am 28. Juli 2010 berichtete der SWR in seiner Landesschau über ein am neugebohrenes Panzernashorn im Baseler Zoo und erwähnte dabei, dass die Existenz dieses Tieres gefährdet sei. Dieser Tiergarten führt das internationale Zuchtbuch des Panzernashorns. Die sehr große Existenzgefährdung wurde hervorgehoben. Diese Reportage gab den Anlass, es hier zu beschreiben.
• Beschreibung:
Das Rhinoceros unicornis (die Silbe Rhino- bedeutet“Nase“ und unicornis „mit einem Horn“) besitzt einen massigen, breiten Nacken. Das gilt in erster Linie für den Bullen. Widerrist und Becken liegen zumeist gleich hoch. Es gibt hochbeinige, relativ schlanke Tiere als auch „tiefgewachsene, schwere Tiere“ schrieb Lang (1970 und 1979). Die Beschreibung dieses Autors ist mit einer hervorragenden Farbzeichnung versehen. Wie alle heute noch lebenden Nashörner sind auch die Panzernashörner haarlos oder nur schüttern behaart. Die Hautoberfläche ist deutlich abgeteilt, was besonders auf die asiatischen 2 Panzernashornarten zutrifft. Die einzelnen Hautpartien wirken optisch wie die Panzer einer Ritterrüstung. Auf dem Nasenbein sitzt ein Höcker, das Horn,welches aus Keratin besteht und aus dem gleichen Material besteht wie Haut und Haar. Dieses Horn ist nicht aus zusammengeklebten Haaren entstanden,wie oft behauptet wird. Das Nasenhorn kann bis zu 50 cm lang werden (Wikipedia, 2010).

„Der Schritt“, so Lang weiter „ist ein gemächlicher, kann aber auch recht fördernd sein“ und „der Trab wirkt ungeahnt elegant und der Gallop geradezu rasend.“ Es kann ein Tempo von 35 bis 40 km/h erreicht werden. Das Panzernashorn ist ein nachtaktiver Einzelgänger (Wikipedia).

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:
Das Panzernashorn war früher im gesamten Nordindien beheimatet und existiert jetzt nur noch in wenigen Schutzgebieten des östlichen Teils Nordindiens (Lang, 1970 und 1979). Wikipedia ergänzt noch, dass das „ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Pakistan über Nordindien bis nach Bangladesch und Assam reichte.“
• Lebensräume:

Diese Nashörner halten sich oft im Wasser oder Lehmsuhlen auf und in Zoos werden ihnen Badebecken mit beheiztem Wasser angeboten (Lang). Wikipedia betont,dass dieses Tier in der Wildnis offene Sumpflandschaften bevorzugt und „auf dem Rückzug vor dem Menschen inzwischen Waldhabitate eingenommen haben“. In der Wildnis bestehen die Lebenräume und Pfade außerdem aus einem Grasdschungel,der von zahlreichen Wechseln durchzogen ist (Lang 1970 und 1979).


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Wie alle Nashörner ist das Panzernashorn ein reiner Pflanzenfresser. Zu seiner Nahrung gehören u.a. junge Gräser, wie z. B. Elefantengras, Schilf und Zweige, die sich das Tier mit der fingerartig verlängerten Oberlippe ins Maul schiebt. Im Baseler Zoo erhalten sie neben Heu ein dort entwickeltes Kraftfutter, das neben Ölkuchen vitaminisiert ist und verschiedene Getreidearten sowie wichtige Mineralstoffe enthält.Täglich frisst ein Nashorn ca. 15 kg Heu und 4 bis 6 Pfund Kraftfutter. Es braucht zudem etwa 80 bis 100 Liter Wasser (Lang, 1970 und 1979).


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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Die Brunst tritt alle 46 bis 48 Tage auf. Die Bullen werden dadurch angelockt, dass ein Weibchen Harn verspritzt und Pfeiflaute ausstößt. Im Baseler Tiergarten wurde beobachtet,dass Ruhephasen, wildes Gallopieren und Paarungsakte oft stundenlang andauern. Die längste Paarung dauerte 83 Minuten.

Die Kühe erreichen schon mit 3 Jahren ihre Geschlechtsreife und die Bullen sind erst mit 7 bis 9 Jahren fortpflanzungsfähig. Die Trächtigkeit währt 462 bis 489 Tage. Ein Neugeborenes wiegt im Durchschnitt 65 kg und entspricht dem Aussehen nach den Adulten. Das Nasenhorn ist allerdings zunächst nur angedeutet (Lang, 1970 und 1979).

Gefährdung:

• Gefährdung:
Da die Panzernashörner als sexuell hyperaktiv gelten, besteht bei vielen Menschen asiatischer Völker der Irrglaube, dass das Horn der Nashörner ein Aphrodisiakum ( Aphrodisiaka = den Geschlechtstrieb und die Potenz steigernde Mittel) sei. Pulver dieses Keratins wurden daher in asiatischen Apotheken bereits seit vielen Jahrhunderten sehr teuer verkauft. Zudem wurde aus dem Nasenhorn Kunstgegenstände wie z.B. Nasenhornbecher hergestellt. Ähnliches gilt nicht nur für die asiatischen, sondern auch für die afrikanischen Nashornarten, denen alle die Ausrrottung droht (Lang, 1970 und 1979). Im April 2005 lebten 1 500 dieser Nashörner und damit 60 % der gegenwärtigen Population im indischen Kaziranga – Nationalpark. Etwa 600 Panzernashörner leben noch in Nepal (Wikipedia).

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Systematik

Systematik:

Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Unterordnung: Pferdeverwandte (Hippomorpha)
Familie: Nashörner (Rhinocerotidae)
Gattung: Halbpanzernashörner (Dicerorhinus)
  • Sumatranashorn (Dicerorhinus sumatrensis)
Gattung: Panzernashörner (Rhinoceros)
  • Panzernashorn (Rhinoceros unicornis)
  • Javanashorn (Rhinoceros sondaicus)
Gattung: Spitzmaulnashörner (Diceros)
Gattung: Breitmaulnashörner (Ceratotherium)
Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Links:

Red List IUCN - Panzernashorn (Rhinoceros unicornis)

• Literatur:

• Lang, Ernst M. (Dr. Privatdozent, Direktor des Zoologischen Gartens Basel): Nashörner In: Grzimeks Tierleben, 13, Säugetiere 4, 34 – 47 1970 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & KG, München, 1979

Wikipedia, 2010: Panzernashorn http://de.wikipedia.org/wiki/Panzernashorn

• Weitere Quellen:

SWR: Landesschau vom 28. Juli 2010 www.swr.de/landesschau-bw/


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Galerie


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Steckbrief
Datum: Donnerstag, 12 August 2010 15:34
Länge:
210 - 420 Zentimeter
Gewicht:
1500 - 2000 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Pflanzenfresser
Jungtiere:
ein Jungtier
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
462 - 489 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Asien
Alter:
IUCN:
Stark gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Fotograf Homepage:
Aufnahmeort:
Zoo Link:
Autor:
Dr. med. vet. P. Schneider
Homepage:
http://www.dr-peter-schneider.de
Email:
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Zusätzliche Hinweise:
Verfasst: August 2010

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