Ritterfalter
Datum: Montag, 28 Juni 2010 19:23
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Die Ritterfalter (Papilionidae) bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidptera). Sie zählen zu den schönsten Tagfaltern innerhalb der Schmetterlinge. In Europa gibt es nur wenige Arten dieser Familie zu betrachten.

Das Aussehen variiert zwischen den einzelnen Gattungen sehr stark. Während Schwalbenschwänze (Papilio) an den Hinterflügeln schwanzartige Verlängerung aufweisen, fehlen diese bei anderen Arten komplett. Beim Weibchen des afrikanischen Papilio dardanus gibt es geschwänzte und ungeschwänzte Formen. Segelfalter hingegen weisen sehr lange "Schwänze" auf, die es ihnen ermöglicht, lange Strecken ohne Flügelschlag zu bewältigen. Der Segelflug war namensgebend für diese Schmetterlings-Gattung.

Die seltensten, aber auch schönsten Schmetterlingsarten leben in den Hochgebirgen Asiens in Höhen von bis zu 6.000 M.ü.M. Zu den schönsten und größten Arten zählen die südostasiatischen Vogelfalter (Gattung Troides). Sie fallen durch die unterschiedliche Färbung der Geschlechter auf.


Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:

Das Verbreitungsgebiet der Ritterfalter erstreckt sich über den ganzen Erdteil. In Europa sind nur wenige Arten beheimatet. Die Aristolochienfalter (Gattung Battus) sind hauptsächlich in den Tropen verbreitet.


Nahrung

Nahrung:

• Nahrung:

Die Nahrung der Ritterfalter besteht aus Pflanzenteilen sowie Nektar.


Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Die Geschlechtsorgane werden von röhrenförmigen Hinterleib umschließt. Die aus Chitinteilen bestehende Klammervorrichtungen sitzen beim Männchen am Hinterleib. Diese sind für die Paarung von wichtiger Bedeutung. Die Geschlechtsorgane der Weibchen bestehen aus einer Legeröhre, die sie wie ein Teleskop ausschieben können. Mit dieser Legeröhre werden die Eier an den Pflanzenblätter befestigt.

Wie für höherstehende Insekten typisch, durchlaufen Schmetterlinge eine vollständige Verwandlung (Metamorphose). Aus den meist sehr kleinen, kugeligen Eiern schlüpft eine Raupe. Eier können eine Größe von zwei zehntel und drei Millimeter erreichen. Die Oberfläche ist fein gemeißelt. Weibchen legen, je nach Eigröße, zwischen fünfzig und mehreren Tausend Eier. Die Ablage erfolgt einzeln, in kleinen oder großen Gruppen. Diese werden mit einer Absonderung einer Drüse unter die Blätter geklebt. Oft werden anschließend die Eier mit einer sogenannten "Afterwolle", haarförmige, feine Schuppen, bedeckt. Einige Arten, welche mit einem langen Legebohrer, schieben ihre Eier oft in Ritzen oder Spalten. Orte für die Eiablage werden sorgfälltig ausgewählt.

Die Raupen besitzen keine Organe, die nicht mit der Aufgabe des Essens, was die Hauptaufgabe ist, verbunden sind. Raupen haben kurze Beine und keine höher entwickelten Sinnesorgane. Beidseits am Kopf befinden sich je sechs Punkte, die gerade mal in der Lage sind, hell und dunkel zu unterscheiden. Zusammengesetzte Augen fehlen. Die Kiefer an den Mundwerkzeugen sind kräfit und gut entwickelt. Diese eignen sich optimal zum Zerkleinern der Nahrung, die ausschließlich aus Pflanzenteilen besteht. Um die richtigen Futterpflanzen zu finden, sind die Raupen mit einem Tast- und Geschmackssinn ausgestattet.

Raupen besitzen an der Unterlippe eine kleine Warze, die sogenannte Papille. Diese Warze trägt die Öffnungen der beiden Spinndrüsen. Gespinstfäden entwickeln alle Raupen, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Beim Seidenspinner oder Maulbeerspinner sind diese Fäden sehr bekannt, werden diese von den Menschen zu Seide verarbeitet. Der Körper der Raupe ist oft sehr bunt in den Farben. Einige Arten sind mit Warzen, Dornen oder Haaren ausgestattet, was als Tarnung dienen dürfte. Andere Arten wiederum besitzen besonders gebaute Organe zur Verteidigung, die einen Ekelgeruch absondern. Die Lebenserwartung bei den Raupen liegt zwischen einem Monat und drei Jahren.

Die meistens freihängende Puppen sind hartschalige, mehr oder weniger abgerundete Gebilde. Einige Puppen werden auch kunstvoll gesponnenen Kokons aus Seidenfäden eingeklebt. Die meisten weisen eine braune Farbe auf. Nur freihängende Puppen sind oft bunt und weisen metallisch glänzende Flecken auf. Diese dienen zur Tarnung und Schutz vor Feinden. Die Puppenruhe beträgt mindestens eine Woche. Je nach Überwinterung kann diese auch bis zu sieben Jahren dauern (Glucke - Eriogaster arbusculae).

Die Lebensdauer der fertig entwickelten Falter hängt davon ab, ob sie in der Lage sind, Nahrung aufzunehmen. Das Durchschnittsalter bei Schmetterlingen die sich in irgend einer Weise ernähren, liegt bei zwei bis vier Wochen. Einige Arten, z.B. der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), legt eine Winter- und Sommerruhe ein, damit liegt seine Lebenserwartung bei etwa neun Monaten. Falter, die keine Nahrung zu sich nehmen, leben deutlich weniger lang. Männchen bis zur Paarung, Weibchen bis zur Eiablage. (Dierl, 1969)


Systematik

Systematik:

Familie: Ritterfalter (Lepidoptera)
Unterfamilie: Baroniinae
Gattung: Baronia
  • Kurzgehörntes Baronia (Baronia brevicornis)
Unterfamilie: Parnassiinae
Gattung: Allancastria
  • Allancastria caucasica
  • Östlicher Osterluzeifalter (Allancastria cerisyi)
  • Allancastria cretica
  • Allancastria deyrollei
  • Allancastria louristrana
Gattung: Archon
  • Archon apollinaris
  • Osterluzei-Apollo (Archon apollinus)
  • Archon bostanchii
Gattung: Bhutanitis
  • Bhutanitis lidderdali
  • Bhutanitis thaidina
  • Bhutanitis mansfieldi
  • Bhutanitis ludlowi
Gattung: Hypermnestra
  • Hypermnestra helios
Gattung: Luehdorfia
  • Luehdorfia chinensis
  • Luehdorfia japonica
  • Luehdorfia puziloi
  • Luehdorfia taibai
Gattung: Apollofalter (Parnassius)
  • Parnassius acco
  • Parnassius acdestis
  • Parnassius actius
  • Apollofalter (Parnassius apollo)
  • Parnassius apollonius
  • Parnassius ariadne
  • Parnassius arcticus
  • Parnassius autocrator
  • Parnassius baileyi
  • Parnassius boëdromius
  • Parnassius bremeri
  • Parnassius cardinal
  • Parnassius cephalus
  • Parnassius charltonius
  • Parnassius clodius
  • Parnassius davydovi
  • Parnassius delphius
  • Parnassius dongalaicus
  • Parnassius epaphus
  • Parnassius eversmanni
  • Parnassius felderi
  • Parnassius hardwickii
  • Parnassius honrathi
  • Parnassius glacialis
  • Parnassius hide
  • Parnassius huberi
  • Parnassius hunnyngtoni
  • Parnassius hunza
  • Parnassius imperator
  • Parnassius inopinatus
  • Parnassius jacobsoni
  • Parnassius jacquemontii
  • Parnassius kiritshenkoi
  • Parnassius labeyriei
  • Parnassius loxias
  • Parnassius maharaja
  • Parnassius maximinus
  • Parnassius mnemosyne
  • Parnassius nadadevinensis
  • Parnassius nomion
  • Parnassius nordmanni
  • Parnassius nosei
  • Parnassius orleans
  • Parnassius patricius
  • Parnassius phoebus
  • Parnassius przewalskii
  • Parnassius széchenyii
  • Parnassius schultei
  • Parnassius simo
  • Parnassius simonius
  • Parnassius staudingeri
  • Parnassius stenosemus
  • Parnassius stoliczkanus
  • Parnassius tianschianicus
  • Parnassius stubbendorfi
  • Parnassius tenedius
Gattung: Sericinus
  • Edel Ritter (Sericinus montelea)
Unterfamilie: Papilioninae
Gattung: Atrophaneura
  • Atrophaneura aidoneus
  • Fledermausflügel (Atrophaneura polyeuctes)
  • Atrophaneura crassipes
  • Atrophaneura dasarada
  • Atrophaneura latreillei
  • Atrophaneura nox
  • Atrophaneura plutonius
  • Atrophaneura polla
  • Atrophaneura priapus
  • Atrophaneura varuna
Gattung: Battus
  • Battus devilliersii
  • Battus philenor
  • Battus zetides
  • Goldrandiger Schwalbenschwanz (Battus polydamas)
  • Battus madyes
  • Battus belus
  • Battus crassus
  • Battus eracon
  • Battus ingenuus
  • Battus laodamas
  • Battus lycidas
  • Battus polystictus
Gattung: Cressida
Gattung: Euryades
Gattung: Eurytides
  • Eurytides bellerophon
  • Eurytides callias
  • Eurytides celadon
  • Eurytides columbus
  • Eurytides dolicaon
  • Eurytides epidaus
  • Eurytides iphitas
  • Eurytides marcellinus
  • Eurytides marcellus
  • Eurytides orabilis
  • Eurytides philolaus
  • Eurytides salvini
  • Eurytides serville
Gattung: Graphium
  • Geschweifter Eichelhäher (Graphium agamemnon)
  • Afrikanischer Segelfalter (Graphium angolanus)
  • Graphium antheus
  • Graphium antiphates
  • Graphium aristeus
  • Graphium arycles
  • Graphium bathycles
  • Graphium cloanthus
  • Graphium codrus
  • Graphium colonna
  • Graphium delessertii
  • Graphium doson
  • Graphium eurous
  • Graphium eurypylus
  • Graphium evemon
  • Graphium glycerion
  • Graphium idaeoides
  • Graphium leonidas
  • Graphium macleayanus
  • Graphium megarus
  • Graphium nomius
  • Graphium policenes
  • Graphium polistratus
  • Graphium porthaon
  • Graphium sarpedon
  • Graphium tynderaeus
  • Graphium weiskei
  • Graphium xenocles
Gattung: Iphiclides
  • Iphiclides podalirius
  • Iphiclides podalirinus
Gattung: Lamprptera
Gattung: Losaria
Gattung: Meandrusa
Gattung: Mimoides
Gattung: Ornithoptera
  • Ornithoptera aesacus
  • Ornithoptera alexandrae
  • Ornithoptera croesus
  • Ornithoptera chimaera
  • Ornithoptera euphorion
  • Ornithoptera richmondia
  • Ornithoptera goliath
  • Ornithoptera meridionalis
  • Ornithoptera paradisea
  • Ornithoptera priamus
  • Ornithoptera rothschildi
  • Ornitoptera tithonus
  • Ornithoptera victoriae
  • Ornithoptera akakeae
  • Ornithoptera allotei
Gattung: Pachliopta
  • Gewöhnliche Rose (Pachliopta aristolochiae)
  • Kleine Fledermaus (Pachliopta kotzebuea)
Gattung: Schwalbenschwänze (Papilio)
  • Gelbrand-Schwalbenschwanz (Papilio lowii)
  • Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
  • Grünfleckiger Schwalbenschwanz (Papilio paris)
  • Rotgetüpfelter Schwalbenschwanz (Papilio anchisiades)
  • Neon-Segler (Papilio peranthus)
  • Kaiser-Schwalbenschwanz (Papilio ophidicephalus)
  • Japanischer Schwalbenschwanz (Papilio xuthus)
  • Scharlachroter Schwalbenschwanz (Papilio rumanzovia)
  • Schein-Schwalbenschwanz (Papilio dardanus)
  • Afrikanischer Schwalbenschwanz (Papilio demodocus)
  • Kleiner Mormon (Papilio polytes)
  • Scharlachroter Schwalbenschwanz (Papilio rumanzovia)
  • Neon-Schwalbenschwanz (Papilio palinurus)
  • Gelbe Helene (Papilio helenus)
  • Blaurandiger Schwalbenschwanz (Papilio nireus)
  • Großer Mormone (Papilio memnon)
  • Blauer Pfau (Papilio polymnestor)
  • Falsche Fledermaus (Papilio protenor)
  • Gemeiner Pfau (Papilio polyctor)
  • Königs-Page (Papilio thoas)
Gattung: Parides
  • Parides alopius
  • Parides ascanius
  • Parides burchellanus
  • Parides childrenae
  • Parides coelus
  • Parides erithalion
  • Parides hahneli
  • Gewöhnlicher Parides (Parides iphidamus)
  • Parides klagesi
  • Parides montezuma
  • Parides pizarro
  • Gefleckter Parides (Parides photinus)
  • Parides steinbachi
Gattung: Pharmacophagus
Gattung: Protesilaus
Gattung: Protographium
  • Protographium leosthenes
Gattung: Teinopalpus
  • Teinopalpus imperialis
Gattung: Trogonoptera
  • Trogonoptera brookiana
  • Trogonoptera trojana
Gattung: Troides
  • Troides aeacus
  • Troides amphrysus
  • Troides andromache
  • Troides criton
  • Troides cuneifera
  • Troides darsius
  • Troides dohertyi
  • Troides haliphron
  • Troides helena
  • Troides hypolitus
  • Troides magellanus
  • Troides minos
  • Troides miranda
  • Troides oblongomaculatus
  • Troides plateni
  • Troides plato
  • Troides prattorum
  • Troides rhadamantus
  • Troides riedeli
  • Troides staudingeri
  • Troides vandepolli
Quelle der Systematik: Wikipedia.en - 2010
Die Unterfamilie der Praepapilioninae ist seit längerer Zeit ausgestorben. Eingeteilt wurden in diese Unterfamilie eine Gattung mit zwei Arten. In unserer Systematik ist eine Auswahl der weltweit über 700 Arten zu sehen.

Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Literatur:

Dierl, Wolfgang (Dr., Zoologische Sammlung des Bayerischen Staates, München) In: Grzimeks Tierleben, Insekten 1, Die Schmetterlinge Seiten 306 – 318 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1969


Galerie


Die Ritterfalter (Papilionidae) bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidptera). Sie zählen zu den schönsten Tagfaltern innerhalb der Schmetterlinge. In Europa gibt es nur wenige Arten dieser Familie zu betrachten.

Steckbrief
Datum: Montag, 28 Juni 2010 19:23
Länge:
5 - 8 Zentimeter
Gewicht:
Gefieder:
Spannweite:
15 - 18 Zentimeter
Ernährung:
Pflanzen, Nektar
Jungtiere:
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Eierlegend
Gelege:
Tragezeit:
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Global
Alter:
IUCN:
Je nach Status verschieden

Informationen
Datum: Montag, 28 Juni 2010 19:23
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Papiliorama Kerzers
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise: