Schmetterlinge
Datum: Freitag, 25 Juni 2010 09:21
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Die Schmetterlinge (Lepidoptera) bilden eine Ordnung innerhalb der Insekten (Insecta) und zählen zu den größten Insektengruppen. Heute sind mehr als hundertausend Arten bekannt.

Die Größe der wohl beliebtesten Insekten ist sehr unterschiedlich. Nicht nur bei den Faltern, auch bei den Raupen. Weisen die kleinsten Falter eine Flügelspannweite von kaum zwei Millimetern auf (Zwergmotten), ist diese bei den größten Arten (Südamerikanische Eulenfalter - Thysania agrippina) rund 32 Zentimeter. Die Arten mit den größten Flügelflächen bilden die Herkulesspinner (Coscinocera hercules) mit über dreihunder Quadratzentimetern. Die Flügelfläche des Atlasspinners (Attacus atlas) ist hierbei nur unwesentlich kleiner. Die Raupen dieser Arten weisen eine Körperlänge von bis zu 15 Zentimetern auf.

○ Die Flügel:

In der Regel besitzen Schmetterlinge breite Flügel. Dieses kennzeichnende Merkmal besteht aus einem Paar Vorder- und Hinterflügel. Diese sind an beiden Seiten mit sehr kleinen, dachziegelartigen Schuppen besetzt. Die Schuppen sind für die oft herrlichen Farben und Zeichnungen verantwortlich. Die Flügelmembrane, Trägerin der Schuppen, ist glasig durchsichtig. Dies ist gut zu sehen bei Glasflüglern, die völlig unbeschuppt und daher durchsichtig sind.

Schmetterlinge besitzen an den Flügeln, am Körper oder an den Beinen besonders geformte Schuppen oder Schuppenbüschel. Diese stehen in Verbindung mit Drüsen, die Duftstoffe absondern die zur Anlockung und Anregund der beiden Geschlechter dienen.

Die Zeichnung der Flügel besteht aus Flecken und Querbinden.

○ Der Kopf:

Der Saugrüssel ist ein weiteres Merkmal der Schmetterlinge. Dieser Saugrüssel dient zur Aufnahme von Flüssigkeiten. Durch Steigerung des Blutdrucks sowie mit Hilfe von Muskeln kann der zu einer Spirale eingerollte Saugrüssel ausgestreckt werden. Bei Nachtfaltern kann dieser deutlich länger werden als die Körperlänge. Die größte Länge wurde mit 28 Zentimetern gemessen. Es gibt jedoch auch Nachtfalter, deren Saugrüssel rückgebildet ist. Diese Arten nehmen keine Nahrung zu sich und leben von den Reserven die sie als Raupe gespeichert haben.

Neben dem Rüssel befinden sich noch weitere Merkmale am Kopf. Zum Einen die Lippentaster (Palpen). Diese sind bei allen Schmetterlingsarten vorhanden. Die Unterkiefertaster hingegen sind nur bei urtümlicheren Faltergruppen entwickelt.

Die meisten Schmetterlinge besitzen gewöhnlich gebaute Saugrüssel, oder haben diese zumindest im Verlaufe der Stammesgeschichte besessen. Es gibt jedoch einige urtümliche Kleinschmetterlinge, die mit Hilfe der beißenden Mundwerkzeuge Blütenpollen verzehren können.

Am Kopf befindet sich ein Fühlerpaar, das mit verschiedenen Sinnesorganen ausgestattet ist. Der Geruchsinn spielt hier eine Hauptrolle. Dieser dient zum Auffinden der Geschlechtspartner sowie der Nahrungsquellen. Die Geschmackssine befinden sich nicht am Kopf, sondern an den Beinen. Das Trommelfellorgan ist bei manchen Schmetterlings-Familien besonders gut ausgebildet. Diese dienen der Schallwahrnehmung und liegen im Brustabschnitt oder am Beginn des Hinterleibes. (Dierl, 1969)


Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:
Schmetterlinge bewohnen alle pflanzenbewachsene Gebiete dieser Erde. Viele Arten trifft man in den tropischen Gebieten an.
• Lebensräume:

Die meisten Schmetterlingsarten sind Landbewohner.


Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Schmetterlinge ernähren sich von Pflanzen und Nektar. Dabei gibt es einige Familien, die stets die selben Pflanzen auswählen.


Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Die Geschlechtsorgane werden von röhrenförmigen Hinterleib umschließt. Die aus Chitinteilen bestehende Klammervorrichtungen sitzen beim Männchen am Hinterleib. Diese sind für die Paarung von wichtiger Bedeutung. Die Geschlechtsorgane der Weibchen bestehen aus einer Legeröhre, die sie wie ein Teleskop ausschieben können. Mit dieser Legeröhre werden die Eier an den Pflanzenblätter befestigt.

Wie für höherstehende Insekten typisch, durchlaufen Schmetterlinge eine vollständige Verwandlung (Metamorphose). Aus den meist sehr kleinen, kugeligen Eiern schlüpft eine Raupe. Eier können eine Größe von zwei zehntel und drei Millimeter erreichen. Die Oberfläche ist fein gemeißelt. Weibchen legen, je nach Eigröße, zwischen fünfzig und mehreren Tausend Eier. Die Ablage erfolgt einzeln, in kleinen oder großen Gruppen. Diese werden mit einer Absonderung einer Drüse unter die Blätter geklebt. Oft werden anschließend die Eier mit einer sogenannten "Afterwolle", haarförmige, feine Schuppen, bedeckt. Einige Arten, welche mit einem langen Legebohrer, schieben ihre Eier oft in Ritzen oder Spalten. Orte für die Eiablage werden sorgfälltig ausgewählt.

Die Raupen besitzen keine Organe, die nicht mit der Aufgabe des Essens, was die Hauptaufgabe ist, verbunden sind. Raupen haben kurze Beine und keine höher entwickelten Sinnesorgane. Beidseits am Kopf befinden sich je sechs Punkte, die gerade mal in der Lage sind, hell und dunkel zu unterscheiden. Zusammengesetzte Augen fehlen. Die Kiefer an den Mundwerkzeugen sind kräfit und gut entwickelt. Diese eignen sich optimal zum Zerkleinern der Nahrung, die ausschließlich aus Pflanzenteilen besteht. Um die richtigen Futterpflanzen zu finden, sind die Raupen mit einem Tast- und Geschmackssinn ausgestattet.

Raupen besitzen an der Unterlippe eine kleine Warze, die sogenannte Papille. Diese Warze trägt die Öffnungen der beiden Spinndrüsen. Gespinstfäden entwickeln alle Raupen, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Beim Seidenspinner oder Maulbeerspinner sind diese Fäden sehr bekannt, werden diese von den Menschen zu Seide verarbeitet. Der Körper der Raupe ist oft sehr bunt in den Farben. Einige Arten sind mit Warzen, Dornen oder Haaren ausgestattet, was als Tarnung dienen dürfte. Andere Arten wiederum besitzen besonders gebaute Organe zur Verteidigung, die einen Ekelgeruch absondern. Die Lebenserwartung bei den Raupen liegt zwischen einem Monat und drei Jahren.

Die meistens freihängende Puppen sind hartschalige, mehr oder weniger abgerundete Gebilde. Einige Puppen werden auch kunstvoll gesponnenen Kokons aus Seidenfäden eingeklebt. Die meisten weisen eine braune Farbe auf. Nur freihängende Puppen sind oft bunt und weisen metallisch glänzende Flecken auf. Diese dienen zur Tarnung und Schutz vor Feinden. Die Puppenruhe beträgt mindestens eine Woche. Je nach Überwinterung kann diese auch bis zu sieben Jahren dauern (Glucke - Eriogaster arbusculae).

Die Lebensdauer der fertig entwickelten Falter hängt davon ab, ob sie in der Lage sind, Nahrung aufzunehmen. Das Durchschnittsalter bei Schmetterlingen die sich in irgend einer Weise ernähren, liegt bei zwei bis vier Wochen. Einige Arten, z.B. der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), legt eine Winter- und Sommerruhe ein, damit liegt seine Lebenserwartung bei etwa neun Monaten. Falter, die keine Nahrung zu sich nehmen, leben deutlich weniger lang. Männchen bis zur Paarung, Weibchen bis zur Eiablage. (Dierl, 1969)


Systematik

Systematik:

Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Urtümlichste Kleinschmetterlinge (Homoneura)
Familie: Urmotten (Micropterygidae)
Familie: Wurzelbohrer (Hepialidae)
Unterordnung: Höhere Schmetterlinge (Heteroneura)
Familie: Zwergmotten (Nepticulidae)
Familie: echte Motten (Tineidae)
Familie: Sackspinner (Psychidae)
Familie: Glasflügler (Aegeriidae)
Familie: Holzbohrer (Cossidae)
Familie: Wickler (Tortricidae)
Familie: Plutellidae
Familie: Gespinstmotten (Yponomeutidae)
Familie: Geistchen (Orneodidae)
Familie: Federmotten (Pterophoridae)
Familie: Sackmotten (Coleophoridae)
Familie: Zünsler (Pyralididae)
Familie: Uraniafalter (Uraniidae)
Familie: Spanner (Geometridae)
Familie: Asselspinner (Limacodidae)
Familie: Augenspinner (Saturniidae)
Familie: Glucken (Lasiocampidae)
Familie: Echte Spinner (Bombycidae)
Familie: Trägspinner (Lymantriidae)
Familie: Schwärmer (Sphingidae)
Familie: Zahnspinner (Notodontidae)
Familie: Prozessionsspinner (Thaumatopoeidae)
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Familie: Bärenspinner (Arctiidae)
Familie: Widderchen (Zygaenidae)
Familie: Syntomiidae
Familie: Dickkopffalter (Hesperiidae)
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Familie: Riodinidae
Familie: Schnazuenfalter (Libytheidae)
Familie: Morphofalter (Morphidae)
Familie: Fleckenfalter (Nymphalidae)
Familie: Augenfalter (Satyridae)
Familie: Danaidae
Familie: Heliconiidae
Familie: Ithomiidae

Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Literatur:

Dierl, Wolfgang (Dr., Zoologische Sammlung des Bayerischen Staates, München) In: Grzimeks Tierleben, Insekten 1, Die Schmetterlinge Seiten 306 – 318 Kindler Verlag AG, Zürich und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1969


Galerie


Die Schmetterlinge (Lepidoptera) bilden eine Ordnung innerhalb der Insekten (Insecta) und zählen zu den größten Insektengruppen. Heute sind mehr als hundertausend Arten bekannt.

Steckbrief
Datum: Freitag, 25 Juni 2010 09:21
Länge:
0,2 - 32 Zentimeter
Gewicht:
Gefieder:
Spannweite:
bis 32 Zentimeter
Ernährung:
Pflanzen, Nektar
Jungtiere:
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Eierlegend
Gelege:
50 - mehrere Tausend
Tragezeit:
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Global
Alter:
wenige Stunden bis vier Wochen
IUCN:
je nach Art verschieden

Informationen
Datum: Freitag, 25 Juni 2010 09:21
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Papiliorama, Kerzers
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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