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Schabrackentapir
Datum: Mittwoch, 12 Mai 2010 09:11
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Der Schabrackentapir ist der auffälligste aller Tapire. Den Namen erhielt er durch seine Färbung, er ist schwarz und besitzt auf dem Rücken einen weissen Sattel (Schabracke). Es gibt aber Berichten zufolge auch Schabrackentapire, denen der weisse Sattel fehlt und sie ganz schwarz sind. Die jungen Schabrackentapire haben nach der Geburt ein gestreiftes Kleid. Sie ähneln Frischlingen. Dieses Streifenkleid dient zur Tarnung. Durch dieses Muster fallen die Jungtiere im Dickicht nicht auf. Der typische Sattel wird nach ca. 70 Tagen von Tag zu Tag sichtbarer. Aber auch die Fellzeichnung der erwachsenen Schabrackentapire ist ideal an den Lebensraum angepasst. Selbst sie sind im Dickicht nur schwer auszumachen. Dieses ist auch einer der Gründe, warum es relativ schwer ist, Schabrackentapire in freier Wildbahn zu beobachten.

Der Körperbau des Schabrackentapirs wirkt plump und schwerfällig. Wenn sie langsam gehen, ist der Kopf gesenkt und die Schritte sehr bedächtig. Im Trab jedoch federt das Schabrackentapir leicht auf den Füssen. Auch sind Schabrackentapire hervorragende Sprinter, sie können aus dem Stand heraus losgaloppieren. Dieses ist ein wichtiger Faktor bei der Flucht. Oft flüchten sie in nahegelegene Gewässer, denn Schabrackentapire sind, wie alle Tapire, hervorragende Schwimmer und selbst breite Ströme überqueren sie mit Leichtigkeit. Ebenso können sie hervorragend tauchen und sollen sogar in der Lage sein, auf dem Grund zu laufen. Der Kopf ist lang und schmal. Die Ohren haben an den Spitzen einen weissen Rand.

Der Schabrackentapir ist eines der grössten Herbivoren (Pflanzenfresser) des südostasiatischen Regenwaldes. Sein Gewicht liegt zwischen 250 - 320 kg, es gab aber auch schon erwachsene Schabrackentapire, die ca. 500 kg gewogen haben. Dieses ist allerdings nur seltenst der Fall. Das weibliche Schabrackentapir ist mit einer Schulterhöhe von 100 - 130 cm und einer Gesamtlänge von 2,5 - 3 m grösser als das männliche Tier. Der Rüssel beim Schabrackentapir ist grösser und stärker als bei den anderen Tapirarten. Er wird vom Schabrackentapir auch verstärkt zum Greifen genutzt. Bei der Suche nach Blättern schiebt er mit dem Rüssel die Äste beiseite. Ebenso wichtig ist der Rüssel als Riechorgan und als Tastorgan. Der Rüssel ist sehr empfindlich und von vielen Nerven durchzogen. Im Gegensatz sein Hals ist sehr unempfindlich und die Haut dort sehr dick.

Der Schabrackentapir streift oft durch dichtes Unterholz, welches mit Dornen durchwachsen ist und es scheint ihm nichts auszumachen. Ebenso kommt ihm diese dicke Haut zu Gute bei Angriffen durch Raubtiere. Bei Studien wurden einige Schabrackentapire entdeckt, die grosse Narben aufwiesen. Diese wurden ihnen von Tigern, Leoparden oder Rothunden zugefügt. Der dicken Haut verdanken sie, dass sie diese Angriffe überlebt haben. Über das Sehvermögen des Schabrackentapirs ist sehr wenig bekannt, man vermutet aber, dass sie relativ kurzsichtig sind und sich auf ihren Geruchssinn und ihr Gehör verlassen. Die nahe Verwandschaft zu den Nashörnern kann man sehr gut an den Fussabdrücken erkennen. Diese sind fast identisch, bis auf die Grösse. Der auffälligste Unterschied der beiden Fussabdrücke ist, dass das Tapir an den Vorderfüssen vier und an den Hinterfüssen drei Zehen hat, wobei das Nashorn an Vorder- und Hinterfüssen je drei Zehen aufweist. Schabrackentapire sind sehr ruhige Zeitgenossen und nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Sie verständigen sich untereinander mit kurzen Pfiffen. Wenn sie gejagt werden, können diese Laute fast wie hohe Schreie klingen, auch Schnauben sie dann sehr viel.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:
Das Verbreitungsgebiet der Schabrackentapire ist sehr beschränkt. Sie sind stark im Rückgang. Es halten sich noch kleine Populationen in Birma auf. Thailand hat in den letzten 30 Jahren einen Grossteil des Waldes verloren.
• Lebensräume:

In einigen Waldgebieten südwestlich halten sich aber immer noch Schabrackentapire auf. Es gibt 3 Gebiete in Thailand wo sich noch mehrere Hundert Schabrackentapire aufhalten sollen: nordwestlich von Bangkok, an der Grenze zu Birma, im Kaeng Krachen Nationalpark und im weitläufigen Süden von Thailand nahe Malaysia. Zwar sind diese Gebiete grösstenteils Schutzgebiete, sie sind aber durchzogen mit Strassen und Flüssen. In Laos, Vietnam und Kambodscha vermutet man noch kleine Populationen, diese sind aber nicht bestätigt.


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Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Der Schabrackentapir ist ein sehr selektiver Pflanzenfresser. Er ist sehr wählerisch und frisst vorzugsweise die jungen Blätter und nur frische Zweige. Zusätzlich verzehren sie eine enorme Menge an Früchten, die sie vom Boden auflesen. Der Schabrackentapir hat keine Pfade, er läuft bei der Nahrungsaufnahme im Zick-zack. Er bleibt nicht bei einer Pflanze stehen und frisst dort, sondern im Vorbeigehen nimmt er die Blätter und Zweige auf. Dabei knickt er viele Zweige um oder auch ab, dieser sind wiederum wichtig für die kleinen Pflanzenfresser im Wald, die davon profitieren. Durch ihr Wandern beim Fressen sind sie auch wichtig für die Verbreitung von Samen im Gebiet und spielen so eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung und Erhaltung des Lebensraumes.


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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Es konnten noch nicht viele Beobachtungen in freier Wildbahn über die Fortpflanzung bei Schabrackentapiren gemacht werden. Vielmehr muss man auf Beobachtungen in Gefangenschaft zurückgreifen, wobei diese eventuell abweichen können.

Die Schabrackentapire werden im Alter von ca. 3 Jahren Geschlechtsreif. Schabrackentapire leben hauptsächlich als Einzelgänger und nur während der Paarungszeit sieht man sie zusammen. Die Tragzeit beträgt ca. 400 Tage. Die Jungtiere kommen meist im November und Dezember zur Welt. Anders als bei den Tapiren auf dem Mittelamerikanischen Kontinent lässt das Weibchen eine neue Paarung erst wieder nach ca. 150 Tagen nach der Geburt zu. Daraus lässt sich schliessen, das sich Schabrackentapire nur sehr langsam fortpflanzen. Das Jungtier hat bei der Geburt das typische Streifenkleid, welches sich immer mehr verliert. Nach ca. 70 Tagen kann man die Satteldecke erkennen. Das Jungtier wird bis zu 12 Monate gesäugt. Gesäugt wird das Jungtier im Liegen, denn nur so kann das Jungtier an den Euter gelangen. Das Jungtier bleibt meist bis zur Geburt des nächsten Jungtieres bei der Mutter. In der Regel bringt ein Weibchen alle 2 Jahre ein Kalb zur Welt.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Der Schabrackentapir ist stark gefährdet und benötigt dringend Schutzmassnahmen zum Erhalt seiner Rasse. Schabrackentapire halten sich hauptsächlich in den Tiefebenen auf. Gelegentlich kommt es aber vor, dass sie sich auf Höhen bis zu 2.700 Meter begeben. Das liegt daran, dass sie Salzstellen aufsuchen, welche nur auf grössen Höhen vorkommen. Sie halten sich im Tiefland in unterschiedlichen Waldtypen auf, wobei sie immer die Nähe von Wasserquellen bevorzugen. Gerne gehen Schabrackentapire für lange Zeit ins Wasser, dort suchen sie unter anderem auch nach Wasserpflanzen.

Von der IUCN wird er als gefährdet eingestuft.

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Systematik

Systematik:

Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Unterordnung: Pferdeverwandte (Hippomorpha)
Familie: Tapire (Tapiridae)
Gattung: Tapire (Tapirus)
Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

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Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:


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Steckbrief
Datum: Mittwoch, 12 Mai 2010 09:11
Länge:
180 - 250 Zentimeter
Gewicht:
bis 300 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Pflanzenfresser
Jungtiere:
ein Jungtier
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
390 - 395 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Asien
Alter:
30 Jahre
IUCN:
Gefährdet (05.2010)

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Informationen
Fotograf:
Thomas Masuhr
Fotograf Homepage:
www.wolfundtapir.eu
Aufnahmeort:
Dortmunder Zoo
Autor:
Thomas Masuhr
Homepage:
http://www.wolfundtapir.eu
Email:
Zusätzliche Hinweise:

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