Trottellumme |
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Datum: Sonntag, 17 Mai 2009 10:31
![]() Allgemeine Beschreibung:Mit einer Größe von 38 bis 46 cm ist die Trottellumme mit einer Stockente zu vergleichen, hat aber einen dünneren und spitzeren Schnabel. Die Flügelspannweite beträgt bei erwachsenen Vögeln 61 bis 73 cm und das Gewicht liegt bei ca. 1 kg. Im Sommer ist das Gefieder auf dem Kopf, am Rücken, am Schwanz, auf der Flügeloberseite und an den Flügelspitzen bei beiden Geschlechtern braunschwarz. Der Bauch und größere Bereiche der Flügelunterseite sind weiß. Im Winter sind auch das Kinn und ein Bereich hinter dem Auge weiß.Beim Flug zeichnen sich der Schnabel und die grauschwarzen Füße deutlich vom übrigen Körper ab. Als besonderes äußeres Merkmal ist häufig auch ein weißer Augenring zu sehen, von dem aus sich ein weißer Strich bis etwa zur Mitte des Kopfes nach hinten zieht. Tiere, die dieses Merkmal zeigen werden auch als "Brillen-" oder "Ringellummen" bezeichnet. Allerdings ist der Augenring kein Kennzeichen einer eigenen Art oder Unterart sondern lediglich eine Farbvariante. Im Sommer ist das Gefieder auf dem Kopf, am Rücken, am Schwanz, auf der Flügeloberseite und an den Flügelspitzen bei beiden Geschlechtern braunschwarz. ![]() Die einigermaßen zugänglichen Lummenfelsen werden wirtschaftlich genutzt. Sie haben Besitzer oder Pächter, die den Fang betreiben. Die Eier werden mit großen, an langen Stangen befestigten Löffeln von den Felsen geholt. Früher aßen die Eskimos, die in der Nähe der Kolonien wohnten, den Sommer über fast nur das stark tranig schmeckende Lummen-fleisch, von dem sie sich auch einen Teil als Wintervorrat einpökelten. Trottellummen (Uria aalge) ist in der roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2007 eingetragen. Vor allem im Winter besteht für Trottellummen die Gefahr, dass sie sich in Fischereinetzen verfangen und ertrinken. 2002 wurden 29,2 % der ringmarkierten Trottellummen der Ostsee in Fischernetzen getötet. Unabhängig von diesem Wert wird vermutet, dass jährlich 1.500 Trottellummen in der Ostsee durch derartige Netze sterben. |
Verbreitungsgebiet / Lebensraum |
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum:![]() Kein Alkenvogel brütet so weit südlich wie die Trottellumme. Ihre südlichsten Vogelfelsen liegen an der spanischen Atlantikküste. Der Lummenbestand in der Ostsee war um 1880 durch Eiersammeln auf etwa 20 Paare gesunken, unter dem dann durchgesetzten Schutz hat er sich bis heute auf einige 10.000 Paare erholt. Auch Helgoland hat seinen Lummenfelsen. Um die Jahrhundertwende war er alljährlich am 24. Juli Ziel des unter den Badegästen sehr beliebten Helgoländer Lummenschießens. Dabei fuhren in volksfestartigem Rahmen Boote am Fuß der Brutkolonie auf, aus denen die zu ihren Jungen heimkehrenden Lummen beschossen wurden. Die Lummen überlebten diese Zeit. Aber die Papageitaucher wurden auf Helgoland ausgerottet. Den Weltbestand an Trottellummen schätzt man heute auf etwa 20 Millionen. Davon werden jährlich vielleicht 1 Million für Speisezwecke gefangen. Auf Runde brüten die Trottellummen zusammen mit Dreizehenmöwen, Eissturmvögeln und Tordalkem auf den zerklüfteten Skredastolpane-Felsen unterhalb des Lundeura¬Schutzgebietes. Obwohl Trottellumme und Tordalk nahe Verwandte sind, wählen sie hier doch verschiedene Nistplätze. Der Tordalk versteckt sich mehr oben in den Felsspalten, während die Trottellumme offen auf Felsvorsprüngen sitzt. |
Nahrung |
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Nahrung:Die Trottellumme ernährt sich überwiegend von Schwarmfischen wie Hering, Sprotte und Dorsch, die nahe der Wasseroberfläche leben. In arktischen Gebieten machen während der Sommermonate Krustentiere einen hohen Anteil der Nahrung aus. Ein Individuum kann bis zu 32 g Nahrung pro Tag verzehren. Oft sieht man die Tiere mit Fischen im Schnabel, wobei die Enden des Fischs herausragen.Neben Fischen verzehren sie Krebse, Meereswürmer, Muscheln und sogar Quallen. Dabei können sie bis über 100 Meter tief tauchen. Wenn die Fischschwärme ausbleiben, kann es zu Hungersnöten kommen; der Strand vor den Brut-felsen ist dann von toten Lummen übersät. |
Fortpflanzung |
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Fortpflanzung:Lummen brüten in volkreichen Kolonien. Jeden Neuankömmling begrüßen die Nachbarn mit lautem Krächzen und mit Verbeugungen. Die Lummen fliegen dicht über das Wasser dahin und steigen dicht vor den Felsen steil in die Höhe. Die Abfliegenden werfen sich in die Tiefe und fangen den Sturz erst dicht über dem Meer auf. Beim Niedergehen schlagen sie mit dem Bauch auf das Wasser. In den Vogelfelsen besetzen die Lummen die mittleren Etagen, unter sich die Krä-henscharren und Gryllteisten, über sich die Papageitaucher und Eissturmvögel.Die Paare sitzen meist eng zusammengeschmiegt. Sie schnäbeln sich und reiben die Hälse aneinander. Kommt ein Partner um, so brütet der andere weiter und zieht auch das Junge auf, unter Mithilfe nichtbrütender Vögel, die sich freudig auf jedes unbewachte Ei niederlassen. Die Eier liegen auf dem nackten Fels, oft nur 25 bis 50 cm voneinander entfernt. Beim Brüten wenden die Lummen ihren Kopf dem Meer zu. Die Lummeneier sind sehr veränderlich gefärbt und fast so groß wie Gänseeier - um 81 mm - manche so schön wie Schmucksteine. Jede Lumme kennt ihr eigenes Ei, Brutdauer 30 bis 35 Tage. Die Jungen schlüpfen mit offenen Augen und grauwolligem Daunenkleid, sind aber noch sehr hilflos. Sie werden 2- bis 3mal am Tag mit je einem um 10 Gramm schweren Fischchen gefüttert und erreichen nach etwa 20 Tagen gut Faustgröße. Um diese Zeit springen sie aus den Wänden flatternd in die Tiefe. Sie sind so flaumleicht, dass sie sich bei dem schrägen Fall gewöhnlich nicht verletzen. Viele stürzen in Felsspalten und kommen um. Die Überlebenden ziehen mit den Eltern aufs Meer. Das besondere an dieser Vogelart ist die recht „spitze“ Form der Eier. Diese schützt das Ei vor dem Herunterfallen aus dem Nest, da die Trottellumme an Steilhängen brütet. Im Durchschnitt beträgt die Lebenserwartung einer Generation Trottellummen ca. 9. Jahre. Ältester Fund: 32 Jahre, ein weiterer Fund: 23 Jahre. |
Systematik | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Systematik:
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Literatur |
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Galerie |
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Steckbrief |
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Datum: Sonntag, 17 Mai 2009 10:31
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Informationen |
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