Sperber
Datum: Sonntag, 22 Februar 2009 18:44
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Allgemeine Beschreibung:

Die Sperber (Accipiter nisus) werden innerhalb der Ordnung der Greifvögel (Falconiformes) in die Familie der Habichtartigen (Accipitridae) eingeordnet. Sie können eine Körperlänge von 33 – 36 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 75 Zentimeter und ein Gewicht von bis zu 300 Gramm erreichen. Weibchen werden hierbei fast doppelt so groß und schwer wie die Männchen, die zu den kleinsten Greifvögeln in Mitteleuropa zählen.

Die Flügel sind relativ kurz und abgerundet, der Schwanz eher lang und gerade. Das Gefieder ist auf der Oberseite blaugrau. Der Bauch ist cremefarben bis gelb und wird durch eine rötlich-braune Querbänderung (Sperberung) verziert. Bei Weibchen ist diese Sperberung grau-braun. Bei Jungvögeln ist die Querbänderung deutlich breiter als bei den Altvögeln. Auf dem Schwanz und den Schwungfedern sind breite Bänder zu sehen. Die Unterschwanzdecken sind weiß. Beide Geschlechter haben gelbe Beine sowie einen gelben Schnabel, der eine dunkelblaue Spitze hat. Die Krallen sind sehr spitz und lang, wobei die Mittelzehe deutlich länger ist als die anderen. Am Hals befinden sich dünne, kaum wahrzunehmende, senkrechte Striche. Das Gefieder der Weibchen ist weniger farbenprächtig als dasjenige der Männchen.

Durch ihr Aussehen und die Körperposition beim Fliegen können die Sperber von den Habichten nur schlecht unterschieden werden. Sitzen sie auf einem Ast oder einer Gabelung, so kann man sie durch ihre Körpergröße unterscheiden, da Habichte bis zu 60 Zentimeter groß werden können. Weiteres Indiz ist der Überaugenstreif, der bei den Sperbern deutlich schwächer gezeichnet ist als bei den Habichten.

Bestände:

Von der IUCN werden die Sperber als nicht gefährdet eingestuft. Obwohl die Bestände durch das Insektizid DDT nach 1950 stark rückläufig waren, erholten sich in den frühen 1970er Jahren die Populationen wieder.

Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Das Verbreitungsgebiet der Sperber erstreckt sich von Europa über Asien bis nach Afrika. Während er in West- Mittel- und Ost-Europa sowie südlich des Himalaya-Gebirges als Jahresvogel zu sehen ist, verbringt er die Sommermonate in Nordeuropa bis nach Sibirien und Japan. In den kälteren Wintermonaten zieht er in den Süden Asiens wie auch nach Afrika. In Afrika ist er hauptsächlich im Sudan, in Äthiopien sowie in Somalia beheimatet.

Die Lebensräume bestehen zum größten Teil aus Nadelwäldern. In Mittel- und Westeuropa besiedelt er auch Mischwälder und Kulturland. Öfters ist er auch in Siedlungen anzutreffen.  (Rot = Jahresvogel, Blau = Sommergebiete, Grün = Wintergebiete)




Unterarten:


Die Sperber werden in mehrere Unterarten eingeteilt, die sich hauptsächlich durch ihr Verbreitungsgebiet unterscheiden:

  • Accipiter nisus nisus lebt zwischen Irland und dem Ural. Einige Populationen kommen auch in Sibirien vor.
  • Accipiter nisus nisosimilis kommt ebenfalls in Sibirien vor.
  • Accipiter nisus melaschistos lebt von Zentralasien bis zum Kaschmir.
  • Accipiter nisus granti. Diese Unterart hat ihr Vorkommen in Madeira sowie den Kanarischen Inseln.
  • Accipiter nisus punicus lebt im Norden von Afrika.
  • Accipiter nisus wolterstorffi kommt in Korsika und Sardinien vor
Zwischen den einzelnen Unterarten gibt es im Aussehen nur geringfügige Unterschiede. Einige Sperber sind etwas heller beziehungsweise dunkler in der Gefiederfarbe als andere Individuen. Auch in der Größe gibt es nur geringe Differenzen.

Nahrung

Nahrung:

Die Nahrung der Sperber besteht zum größten Teil von Kleinvögeln. Diese werden in einem schnellen Verfolgungsflug gejagt und erbeutet. Sperber sind sehr wendige Vögel. Sie sind in der Lage, sich während dem Fluge um fast 180° zu drehen oder ihre Flugrichtung um 90° zu ändern.

Mit ihren langen, spitzen Krallen töten sie ihre Beute, indem sie die Krallen [der Kürze wegen!] in das Tier bohren, bis sich dieses nicht mehr bewegt.

Nur in seltenen Fällen fressen Sperber Kleinsäuger wie Mäuse, Reptilien oder Wirbellose.

Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Bereits ab Mitte März beginnen die Sperber mit dem Nestbau. Dazu sammeln sie Zweige und Flechten und bauen diese in verlassene Nester ein. Horste (Hinweis: große Nester der Greifvögel werden bevorzugt Horste genannt) können einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimeter erreichen und sind kaum mehr als 20 Zentimeter hoch.

Die Eiablage beginnt ab Mitte April. Die vier bis fünf weißlichen, etwa vier Zentimeter großen Eier, werden während 33 – 35 Tagen vom Weibchen bebrütet. Während dieser Zeit wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt.

Nach dem Schlüpfen bringt das Männchen auch den Küken Nahrung, während sich das Weibchen die Schwung- und Steuerfedern mausert. Jungvögel dagegen werden in den meisten Fällen ausschließlich vom Weibchen mit Nahrung versorgt.

Nach etwa dreißig Tagen verlassen die Jungvögel den Horst, bleiben jedoch während rund drei Wochen stets in der Umgebung und werden in dieser Zeit noch von der Mutter gefüttert. Die Geschlechtsreife erreichen die Sperber nach etwa zwölf Monaten.

Systematik

Systematik

Stamm:

Chordatiere - Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere - Vertebrata
Klasse: Vögel - Aves
Unterklasse: - - -
Ordnung: Greifvögel - Falconiformes
Unterordnung: - - -
Familie: Habichtartige - Accipitridae
Unterfamilie: - - -
Gattung: Habichte und Sperber - Accipiter
Art: Sperber
 
  • Accipiter nisus nisus
  • Accipiter nisus nisosimilis
  • Accipiter nisus melaschistos
  • Accipiter nisus granti
  • Accipiter nisus punicus
  • Accipiter nisus wolterstorffi

Literatur

Galerie


Die Sperber (Accipiter nisus) werden innerhalb der Ordnung der Greifvögel (Falconiformes) in die Familie der Habichtartigen (Accipitridae) eingeordnet. Sie können eine Körperlänge von 33 – 36 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 75 Zentimeter und ein Gewicht von bis zu 300 Gramm erreichen.

Steckbrief
Datum: Sonntag, 22 Februar 2009 18:44
Länge:
33 - 36 Zentimeter
Gewicht:
300 Gramm
Gefieder:
Geschlechter verschieden
Spannweite:
75 Zentimeter
Ernährung:
Vögel, Reptilien
Jungtiere:
Zugverhalten:
Standvogel / Zugvogel
Fortpflanzung:
Gelege:
4 - 5 Eier
Tragezeit:
Brutzeit:
33 - 35 Tage
Verbreitungsgebiet:
Europa, Afrika, Asien
Alter:
IUCN:
Nicht gefährdet

Informationen
Datum: Sonntag, 22 Februar 2009 18:44
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Naturhistorisches Museum Bern
Zoo Link:
www.nmbe.ch
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
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Zusätzliche Hinweise: