• Fortpflanzung:
Im Frühjahr treffen die Weißnackenkraniche gewöhnlich Ende März, Anfang April aus dem Süden kommend in Zhalong ein. Gleich nach der Ankunft legen die «verheirateten» Paare Brutreviere fest, welche eine Fläche von mehreren Hektaren aufweisen und aus denen sämtliche Artgenossen rigoros vertrieben werden. Kraniche anderer Arten werden im Brutrevier geduldet, solange sie dem Nest nicht zu nahe kommen. Das Nest des Weißnackenkranichs ist ein flaches Gebilde, das im seichten Wasser angelegt wird - an einem Ort, an dem weder Störungen durch andere Kraniche noch durch den Menschen zu erwarten sind. Ein Gelege umfasst in der Regel zwei hellbraune, rötlich gesprenkelte Eier. Tagsüber lösen sich Weibchen und Männchen beim Bebrüten der Eier ab. In der Nacht sitzt im allgemeinen das Weibchen auf den Eiern, während das Männchen nebenan Wache hält. Nach einer Brutzeit von 28 bis 31 Tagen schlüpft das erste Junge, ein oder zwei Tage später das zweite. Sie weisen ein hübsches Daunengefieder auf, das oberseits zimtfarben, unterseits weiss ist. Bei Nahrungsknappheit kann es zu massiven Zänkereien zwischen den Geschwistern kommen, in deren Folge oftmals das Schwächere vom Nest vertrieben wird und dann verhungert oder Fressfeinden zum Opfer fällt. In den meisten Fällen gelingt den Weißnackenkranich-Paaren aber die Aufzucht beider Jungvögel.
Die jungen Weißnackenkraniche wachsen erstaunlich rasch heran: In der ersten Maihälfte schlüpfen sie im allgemeinen aus den Eiern; Mitte August sind sie dann bereits flügge und verlassen mit ihren Eltern zusammen das Nest. Im Alter von zwei bis drei Jahren verbinden sich die Weißnackenkraniche mit Vertretern des anderen Geschlechts zu Paaren, die im allgemeinen ein Leben lang zusammenhalten. Die erste Brut erfolgt meistens im Alter von drei oder vier Jahren. Bei Weißnackenkranichen in Gefangenschaft schritten allerdings auch schon zweijährige Vögel zur Brut.