Ren
Datum: Freitag, 14 November 2008 14:28
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Allgemeine Beschreibung:

Das Ren (Rangifer tarandus) , auch bekannt unter dem Namen Rentier, zählt innerhalb der Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla) zur Familie der Hirsche (Ruminantia).

Rens bringen es auf eine Kopfrumpflänge von, je nach Verbreitungsgebiet, bis zu 225 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 140 Zentimeter sowie ein Gewicht von mehr als 300 Kilogramm. Die Farbe des Fells ist, je nach Jahreszeit, verschieden. Während es im Sommer eher kurz und dunkel ist, wird es im Winter länger und heller. Je nach Unterart kann das Fell sogar weiss sein. Rens besitzen eine einmalige Eigenschaft unter den Hirschen. Sie sind die einzige Tierart in dieser Familie, wo auch die Weibchen ein Geweih tragen. Ein Geweih kann bei einem Männchen über 130 Zentimeter lang werden, während die der Weibchen mit etwa 40 Zentimeter deutlich kürzer sind. Diese Geweihe werden wie bei anderen Hirsch-Arten im Herbst beziehungsweise im Frühjahr abgestossen. Das Aussehen der Geweihe ist asymmetrisch. Es ist wie ein Fingerabdruck, einmalig!

Bemerkenswert sind ihre Hufe. Durch ihre Spannhaut zwischen den breiten Hufen sind diese spreizbar. Die Nebenhufen ermöglichen ihnen, auch in steinigem Gelände sich optimal fort zu bewegen.

Bestand:

Rens wurden schon zu Urzeit gejagt und getötet. Dabei verwendete man nicht nur das Fleisch, sondern brauchte die Haut für Leder und ihre Geweihe für Werkzeuge. Obwohl es heute geschätzte 5 Millionen Rentiere gibt, werden sie als ?gefährdet? eingestuft. Die grössten Populationen leben in Alaska, Kanada sowie Russland.

Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Alaska bis nach Sibirien. Für die 20 Unterarten sieht das folgendermassen aus, wobei hier nur 11 angeführt werden:

  • Das Nordeuropäische Ren (Rangifer tarandus tarandus) lebt von Lappland bis zum Ural. Leider sind diese Tiere beinahe nur noch in der domestizierten Form anzutreffen.
  • Das Sibirische oder Eurasische Tundra-Ren (Rangifer tarandus sibericus) lebt in Sibirien.
  • Ebenfalls in diesen Regionen, im Ural sowie im Altai, lebt das Sibirische Wald-Ren (Rangifer tarandus valentinae) .
  • In Mandschurei sowie Kamtschatka und Sachalin lebt das Mandschurische Ren (Rangifer tarandus phylarchus) .
  • Das Spitzbergen-Ren (Rangifer tarandus platyrhynchus) lebt, wie der Name vermuten lässt, in Spitzbergen.
  • Grönland-Ren (Rangifer tarandus groenlandicus) ist sowohl in Grönland, wie auch in einigen kanadischen Lebensräumen zu sehen.
  • Das Nowaja-Semlia-Ren ( Rangifer tarandus pearsoni) lebt in Nowaja.
  • Der Kanadische Karibu (Rangifer tarandus caribou) hat sein Verbreitungsgebiet in Kanada sowie in einigen Staaten von Amerika.
  • Alaska-Karibus (Rangifer tarandus granti) leben ausschliesslich in Alaska.
  • Der Peary-Karibu (Rangifer tarandus pearyi) ist wohl die bekannteste Unterart von allen Rentieren. Ihr Fell ist rein weiss und daher ein beliebtes Jagdobjekt.
  • Queen-Charlotte-Karibu (Rangifer tarandus dawsoni) lebte auf den gleichnamigen Inseln. Leider ist diese Unterart bereits ausgestorben.

Die Unterarten unterscheiden sich nicht nur durch ihre Verbreitungsgebiete. Auch die Grösse sowie Fellfärbung ist unterschiedlich. Rens unternehmen oft grosse Wanderungen, um der arktischen Kälte zu entkommen. Dabei legen sie viele tausend Kilometer zurück.

Rens leben in ihren Verbreitungsgebieten in Herden von bis zu hundert Tieren. Während den grossen Wanderungen finden sich oft mehrere Herden zusammen, so dass sich hunderttausende von Rens auf die weite Reise machen. Während kleinere Gruppen aus den selben Geschlechtern bestehen, werden die grossen Gruppen durch eine geordnete Hierarchie geführt. So ist meistens das Männchen mit dem grössten Geweih der Anführer einer Gruppe beziehungsweise eines Verbandes.

Nahrung

Nahrung:

Die Hauptnahrung der Rens besteht aus Gräsern sowie Moose und Pilze. Zu ihren Feinden zählen neben den Wölfen auch Luchse sowie die Eisbären.

Fortpflanzung

Fortpflanzng:

Die Paarungszeit beginnt im Oktober und dauert bis in den November. Dabei halten sich die Renbullen mit den Renkühen ein Harem. Anschliessend paaren sie sich mit allen darin enthaltenen Weibchen. Das Jungtier wird nach einer Tragzeit von etwa 230 Tagen im Mai oder Juni geboren.

Die Selbstständigkeit trifft bereits wenige Stunden nach der Geburt ein. Die Sterblichkeitsrate ist bei nassem deutlich höher als bei trockenem Wetter. Das liegt daran, dass ihr Fell sie zwar vor der Kälte, jedoch nicht vor Nässe schützt. Nach etwa zwei Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife. Die Lebenserwartung liegt bei durchschnittlich 15 Jahren.

Systematik

Systematik

Stamm:

Chordatiere - Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere - Vertebrata
Klasse: Säugetiere - Mammalia
Unterklasse: Höhere Säugetiere - Eutheria
Ordnung: Paarhufer - Artiodactyla
Unterordnung: Stirnwaffenträger - Pecora
Familie: Hirsche - Cervidae
Unterfamilie: Trughirsche - Odocoileinae
Gattung: Rentiere - Rangifer  
Art: Ren

  • Rangifer tarandus tarandus
  • Rangifer tarandus sibericus
  • Rangifer tarandus valentinae
  • Rangifer tarandus phylarchus
  • Rangifer tarandus platyrhynchus
  • Rangifer tarandus groenlandicus
  • Rangifer tarandus pearsoni
  • Rangifer tarandus caribou
  • Rangifer tarandus granti
  • Rangifer tarandus pearyi
  • Rangifer tarandus dawsoni

Literatur

 

Galerie
 

Das Ren (Rangifer tarandus) , auch bekannt unter dem Namen Rentier, zählt innerhalb der Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla) zur Familie der Hirsche (Ruminantia).

Steckbrief
Datum: Freitag, 14 November 2008 14:28
Länge:
225 Zentimeter
Gewicht:
300 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Gräser
Jungtiere:
1 Jungtier
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
230 Tage
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Amerika, Europa
Alter:
15 Jahre
IUCN:
Gefährdet

Informationen
Datum: Freitag, 14 November 2008 14:28
Fotograf:
Peter Emmert
Fotograf Homepage:
www.peter-emmert.de
Zoo Link:
ZooM Erlebniswelt Gelsenkirchen
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise: