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Pfeilschwanzkrebse
Datum: Mittwoch, 05 November 2008 10:07
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Allgemeine Beschreibung:

Die Pfeilschwanzkrebse (Limulidae), auch Mollukkenkrebse, Königskrabben oder nur Pfeilschwänze genannt, ist eine Familie innerhalb des Stammes der Gliederfüsser (Arthropoda) sowie der Ordnung der Schwertschwänze (Xiphosura). Pfeilschwänze gehören zu den ältesten bekannten Tieren unseres Zeitalters. Nachzuweisen sind sie bis ins Kambrium Zeitalter. (Über 300 Millionen Jahre).

Die etwa 60 Zentimeter lang werdenden Pfeilschwänze werden zwar als Krebse bezeichnet, jedoch sind sie mit den Spinnen nahe Verwandt.

Aufbau:

Am Hinterteil des Körpers befindet sich ein kräftiger Stachelschwanz, wovon sie auch ihren Namen haben. Wird ein Tier auf den Rücken gelegt, so dreht es sich mit Hilfe dieses Stachels wieder in die gewohnte Position. Der Cephalothorax 1 ist durch ein Scharnier mit dem Hinterteil (Opisthosoma) verbunden. Auf der Körper Unterseite befinden sich fünf blattförmige Kiemenpaare. Die Bewegung der Kiemen erfolgt im Rhythmus des Herzschlags, kann sich jedoch bis auf über 260 Schläge erhöhen, wobei sich die Schlagfrequenz des Herzes dabei nicht verändert. Pfeilschwänze sind gar in der Lage, ihren Herzschlag auf Null zu senken. Dies ermöglicht ihnen in Gewässern mit wenig Sauerstoffgehalt zu überleben.

Neben den zwei komplexen Facettenaugen 2 , die sich auf den Erhebungen auf dem Vorderkörper befinden, besitzen die Pfeilschwänze zwei sich am Vorderrand des Panzers befindenden Punktaugen 3 . Am Körper befinden sich fünf Beinpaare, wobei die ersten 4 Beine eine Schere besitzen. Direkt vor den Laufbeinen befindet sich der Cheliceren 4 . Diese werden als Mundwerkzeug verwendet. Ihr blaues Blut wurde früher in der Medizin zu Forschungszwecken verwendet.

Arten:

Von den Pfeilschwänzen gibt es Heute noch vier Arten:

  • Limulus polyphemus
  • Carcinoscorpoius rotundicauda
  • Tachypleus gigas
  • Tachypleus tridetatus

Erläuterungen:

1 : Der Vorderleib bei Spinnentieren wird Cephalothorax oder Prosoma genannt. Die acht Beine sowie das Mundwerkzeug und die Augen sind dort befestigt.

2 : Häufig werden bei Gliederfüssern die Augentypen und zwar Komplexauge oder Facettenauge genannt. Dabei sind die Augen aus mehreren oft tausenden Einzelaugen zusammengesetzt.

3 : Die Punktaugen (Lichtsinnesorgane) werden in der Zoologie Ocellen oder Ocelli genannt. Obwohl dieser Begriff für verschiedene Tierklassen zählt, wird er Heute hauptsächlich bei Gliederfüssern verwendet.

4 : Cheliceren sind Mundwerkzeuge, die sich vor der Mundöffnung am Kopf befinden.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

Das Verbreitungsgebiet der Pfeilschwänze liegt in den tropischen Seen. Sie leben an den Sandküsten in Tiefen zwischen 10 und 45 Meter. Obschon sie im Normalfall sich auf dem Boden befinden, gibt es Beobachtungen, dass sie mit dem Panzer nach Unten schwimmen.

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Nahrung

Nahrung:

Die Hauptnahrung besteht aus Weichtieren wie Muscheln. Dabei suchen sie den Boden ab und führen mit ihren Laufbeinen die Beute zum Mundraum. Pfeilschwänze sind in der Lage, sich durch mehrfaches Zusammenrollen und wieder Auseinanderklappen sich im Sand einzugraben. Auf diese Weise können sie sich vor Feinden schützen.

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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Einmal im Jahr, während der Paarungszeit, trifft man die Pfeilschwänze immer wieder am selben Ort an. Sie suchen ihre gewohnten Laichgründe, um die Eier abzulegen. Nach Forschungen zufolge suchen sie den Strand bei Vollmond sowie Neumond auf, wo sich die Pfeilschwänze paaren. Laut neusten Studien werden die Männchen durch ein Pheromon ? ein Duftstoff der Weibchen angelockt (Prof. Winsor Watson) .

Nach der Paarung legt das Weibchen zwischen 150 und 800 Eier in eine sich am Strand befindende Sandmulde, die anschliessend zugedeckt wird. Die sogenannten ?Trilobitenlarven? 5 besitzen alle Segmente, wobei sie nur in Besitz von neun Extremitäten sind. Den Stachel am Schwanz sowie die weiteren Beinpaare bekommen sie nachdem sie sich zum ersten Mal gehäutet haben (Larvenhäutung). Die Geschlechtsreife erreichen sie nach durchschnittlich 10 Jahren.

Erläuterungen:

5 : Trilobiten sind oder waren gegliederte Tiere, die im Zeitalter des Kambriums bis ins Perm, vor rund 250 Millionen Jahre, in den Urmeeren lebten. Aufgrund der Form der Pfeilschwanzlarven werden diese heute so genannt.

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Systematik

Systematik

Stamm:

Gliederfüßer - Athropoda
Unterstamm: Kieferklauenträger - Chelicerata
Klasse: Schwertschwänze - Merostomata
Unterklasse: - - -
Ordnung: Schwertschwänze - Xiphusura
Unterordnung: - - -
Familie: Pfeilschwanzkrebse - Limulidae
Unterfamilie: - - -
Gattung: - - - 
Art: - - -
Unterart (en): - - -

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Literatur
 

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Galerie
 

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Steckbrief
Datum: Mittwoch, 05 November 2008 10:07
Länge:
60 Zentimeter
Gewicht:
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Weichtiere, Muscheln
Jungtiere:
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Eierlegend
Gelege:
Tragezeit:
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Tropisches Südamerika
Alter:
10 Jahre
IUCN:
Gering Gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
www.nmbe.ch
Zoo Link:
Naturhistorisches Museum Bern
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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