Libellen |
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Datum: Freitag, 17 Oktober 2008 16:57
Allgemeine Beschreibung:Die Ordnung der Libellen (Odonata) ist eine systematische Einteilung, die
sich innerhalb des Stammes der Gliederfüßer (Arthropoda) und der Klasse der
Insekten (Insecta) befindet. Erstbeschreiber der Libellen war Johann Christian
Fabricius im Jahre 1793. Innerhalb dieser Ordnung werden rund 5.000
Libellen-Arten in über 30 Familien eingeteilt. In Mitteleuropa trifft man etwa
70 – 80 verschiedene Arten an.
Wohl auffälligstes
Merkmal einer Libelle sind die großen Facettenaugen, auch Komplexaugen genannt,
die aus bis zu 30.000 Einzelaugen bestehen (je nach Art und Größe) und einen
Großteil der Kopfoberfläche in Anspruch nehmen. Bei Kleinlibellen ist der Kopf
quer walzenförmig. Die Augen liegen weit auseinander. Bei den Großlibellen
hingegen berühren sich die Facettenaugen. Entweder an einem Punkt oder aber über
längere Strecken. Libellen besitzen ein weites Gesichtsfeld, was durch die
starke Wölbung der Augen hervorgerufen wird. Durch die Beweglichkeit der
Vorderbrust und des Kopfes wird dieses Gesichtsfeld noch vergrößert. Zwar
besitzen die Libellen kleine Fühler, die mit Sinnesorganen ausgestattet sind,
jedoch spielen diese nur eine untergeordnete Rolle im Sinnesleben.
Der Hinterleib,
der aus acht Segmenten besteht, ist bei den meisten Libellenarten farbig und
schlank. Durch die Greifzange, die sich am Ende des Hinterleibs des Männchens
befindet, ist dieses in der Lage, das Weibchen bei der Paarung festzuhalten.
Während Kleinlibellen ein oberes und ein unteres Hinterleibszangen-Paar
besitzen, ist das untere Paar bei den Großlibellen zu einer Platte verschmolzen.
Am Hinterleib des Weibchens befindet sich ein Eiablageapparat, beim Männchen der
Kopulationsapparat.
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum |
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Verbreitungsgebiet / Lebensraum:Libellen sind bis auf die Antarktis global vertreten. Sie sind in Europa nicht nur im Flachland, sondern auch im Gebirge in Höhen von über 2.000 m.ü.N. beheimatet.
Libellen sind
auf Gewässer angewiesen, da die Larven diese als Lebensraum benötigen. Adulte
Libellen, hauptsächlich die Weibchen, halten sich eher selten am Wasser auf, da
sie sonst von den Männchen, die vorzugsweise an Gewässern leben, begattet
würden.
Die Unterordnungen der Klein- und Großlibellen unterscheiden sich nicht nur durch die Körpergrößen. Im Gegenteil: Unter den Großlibellen gilt die Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) als diejenige Libellenart mit der kürzesten Rumpflänge. Sie misst nur drei Zentimeter. Die größte Kleinlibelle, die Prachtlibelle (Calopteryx splendens) erreicht eine Körperlänge von fünf Zentimeter. Vielmehr lassen sich die beiden Unterarten durch Gestalt voneinander Unterscheiden. Ähnlich wie die Eintagsfliegen klappen die Kleinlibellen ihre Vorder- und Hinterflügel, die nicht im gleichzeitig schlagen und die fast identisch sind, während den Ruhephasen, zusammen. Großlibellen hingegen spreizen ihre Vorder- und Hinterflügel, die ungleich sind und synchron Schlagen, vom Körper ab. ( Peter Rietschel, 1969 ) Die Aufteilung der Familien in die drei Unterordnungen sieht wie folgt aus: Großlibellen (Anisoptera) Überfamilie Aeshnoidae
Überfamilie Libelluloidea
Urlibellen (Anisozygoptera)
Kleinlibellen (Zygoptera) Überfamilie Calopterygoidea
Überfamilie Coenagrionoidea
Überfamilie Hemiphlebioidea
Überfamilie Lestoidea
Weltweit sind über 5.000 Libellenarten bekannt. In Mitteleuropa sind es deren 80. |
Nahrung |
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Nahrung:Wie bereits beschrieben, verfügen die Libellen über eine am Rand mit Haken besetzte, von den Kiefern umrahmte Schüssel. Die Beutetiere, die während des Fluges mit offenen Vorderbeinen wie in einem Korb gefangen werden, zerlegen die Libellen auf der Unterlippe, die wie eine Unterlage geformt ist (Schüssel).Ins Beuteschema passen all diejenigen Tiere, die von der Libelle überwältigt werden können. Dabei kommt es oft auch zu Kannibalismus. Nahrung wird dabei nicht nur über oder in der Nähe von Gewässern gesucht. Die dämmerungsaktiven Jäger fliegen auch über Wiesen um nach Beute zu suchen. Wie wir jetzt wissen, kann eine Libelle eine Geschwindigkeit von knapp 50 Km/h erreichen. Dennoch sind sie einer Vielzahl von Fressfeinden ausgeliefert. Zu diesen zählen unter anderem Frösche (Ranidae), Vögel (Aves), Wespen (Vespinae), Ameisen (Formicidae) und Webspinnen (Araneae). Besonders während der letzten Häutung sind die Libellen anfällig. |
Fortpflanzung |
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Fortpflanzung:Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Libellen im Flug. So auch während der Paarung. Das Männchen verfügt hierbei über ein eigenartiges Begattungsorgan. Beim zehnten Hinterleibsring befinden sich am hinteren Ende bei den Großlibellen zwei obere, bei den Kleinlibellen zwei untere Anhänge. Hier fehlt das männliche Begattungsglied, stattdessen befindet sich ein solches an der Unterseite des Hinterleibs. Daneben befindet sich eine paarige Tasche. Diese dient als Samenbehälter. Die Weibchen sind nicht in Besitz dieser Anhänge am Hinterleib, jedoch haben diejenigen Arten, die ihre Eier auf Pflanzenteilen ablegen, eine Legescheide.Die Paarung, die während dem Flug stattfindet, unterteilt sich in mehrere Zeitabschnitte: 1: Als erstes biegt das Männchen seinen Hinterteil bauchwärts, damit es mit der hinteren Geschlechtsöffnung den Samenbehälter erreicht. Nun wird der Samen in diese Behälter entleert. Dieser Akt geschieht in den meisten Fällen vor der Verpaarung. Nur in Ausnahmefällen geschieht dies während der Verpaarung. 2: Bei der Verpaarung wird das Weibchen vom Männchen von Oben angeflogen. Das Männchen ergreift nun mit seinen Hinterleibsanhängen das Weibchen. Hierbei gibt es zwischen den Groß- und Kleinlibellen geringe Unterschiede. Während sich das Großlibellen-Männchen bei dem Weibchen nur am Kopf festklammert, hält sich das Kleinlibellen-Männchen zudem noch an der Brust des Weibchens fest. Auffallend ist, dass die Anhänge der beiden Geschlechter im Kopf- und Nackenbereich genau angepasst sind, so dass Fremdpaarungen vermieden werden. 3: Nun beginnen die beiden Geschlechter, eine so genannte Paarungskette zu bilden. Dabei fliegt das Männchen vor dem Weibchen. Dieses biegt nun ihr Hinterleib nach unten, so dass ihre Geschlechtsöffnung das Geschlechtsglied des Männchens und die daneben liegenden samengefüllten Behälter erreicht. Nach der vollzogenen Paarung löst sich das Paarungsrad auf. Das Männchen löst sich nach einiger Zeit vom Weibchen. 4: Die Kleinlibellen und einige wenige Großlibellen bilden nun wieder die
Paarungskette. So verweilen sie, bis das Weibchen die Eier abgelegt hat.
Die sogenannten „Vorlarven“ schlüpfen nach wenigen Wochen oder nach der Überwinterung aus ihren Eiern. Diese Vorlarven sind gliedmaßenlose Geschöpfe, deren Beine und Mundteile eingehüllt sind. Die Eihülle wird mittels Schwanzstachel, der aus drei spitzen Borsten besteht, gesprengt. Die eingehüllten Beine und Mundwerkzeuge werden mit Hilfe einer harten Stirnleiste frei geschnitten. Kurze Zeit später wird aus der Vorlarve die eigentliche Larve. Um an die nötige Nahrung zu gelangen, lebt die Larve als Lauer- und Pirschjäger. Beutetiere werden mit Hilfe einer Fangmaske gefangen. Diese schlägt erst zu, wenn sich das Beutetier nah genug aufhält. Die Fangmaske besteht aus der umgewandelten Unterlippe, deren langgestreckte Grundglieder aufeinander geklappt sind und die Unterseite des Kopfes vollkommen verdecken. Nach einiger Zeit beginnt die Umwandlung von der Larve zur geflügelten Libelle. Die Umwandlung von der Larve zur Libelle wird, laut E. Straub, der den
Schlupfakt zur geflügelten Libelle am gründlichsten untersucht hat, in sechs
Abschnitte unterteilt: 1: Über einen Pflanzenteil begibt sich die Larve vom Wasser an Land.
Die Lebenserwartung einer Libelle liegt, je nach Art, zwischen zwei Wochen und elf Monaten.
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Steckbrief |
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Informationen |
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