Brauner Pelikan; Braunpelikan
Datum: Montag, 25 April 2011 18:19
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Allgemeine Beschreibung:

• Beschreibung:

Mit einer Gesamtlänge von etwa 120 Zentimetern, einer Flügelspannweite von 210 bis 220 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 4 Kilogramm gehört der Braune Pelikan mit zu den grössten flugfähigen Vögeln der Erde. Bei den erwachsenen Tieren ist das Gefieder oberseits silbergrau, unterseits schiefergrau gefärbt. Kopf und Halsvorderseite sind weiss, und ebenso ist bei nichtbrütenden Tieren die Halsrückseite. Im Brutgefieder weist die Halsrückseite jedoch eine leuchtend rotbraune Färbung auf - daher der Artname.

Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Hingegen unterscheiden sich die Jungvögel deutlich von den erwachsenen Tieren: Ihr Federkleid ist - vom weissen Bauch abgesehen - einheitlich bräunlich gefärbt.


Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:

• Verbreitungsgebiet:
Der Braune Pelikan ist im Bereich Mittelamerikas weit verbreitet. Entlang der Pazifikküste kommt er von Kalifornien im Norden bis nach Zentralchile im Süden vor, entlang der Atlantikküste von Nordkarolina südwärts bis zur Amazonasmündung in Brasilien. Im Pazifik hat er zudem die Galapagos-Inseln besiedelt, und in der Karibik findet man ihn auf Kuba, Jamaika, Hispaniola, Puerto Rico, den Jungferninseln (amerikanischer und britischer Teil), auf St. Martin und Barbuda.
• Lebensräume:

Man unterscheidet innerhalb dieses riesigen Areals insgesamt vier Unterarten. Der Karibische Braune Pelikan (Pelecanus occidentalis occidentalis), der die Atlantikküste Mittel- und Südamerikas sowie die genannten Westindischen Inseln bewohnt, ist die kleinste davon.


Nahrung

Nahrung / Feinde:

• Nahrung:

Wie alle Pelikane ernährt sich der Braune Pelikan ausschliesslich von Fischen. Seine Fangtechnik unterscheidet sich aber wesentlich von der seiner Vettern: Während jene auf der Wasseroberfläche schwimmend Fische an seichten Stellen zusammendrängen und dann mit ihren Schnäbeln aus dem Wasser schöpfen, hält der Braune Pelikan im Gleitflug ca. 10 bis 20 Meter über dem Boden nach Beutetieren Ausschau und stürzt sich dann stosstauchend auf sie hinunter. Das Tauchen wird nicht vererbt, sondern die Jungvögel müssen es erst erlernen (Tiere im Tierlexikon, 2010).

Sobald der Braune Pelikan bei seinen Suchflügen einen Fisch erspäht, setzt er zum Sturzflug an. In dem Moment, in dem der Schnabel in das Wasser eintaucht, streckt er die Beine und die Flügel weit zurück, wodurch sich die Eintauchgeschwindigkeit erhöht und das Risiko eines Knochenbruchs vermieden wird. Unter Wasser nimmt der Pelikan den Fisch zwischen Ober- und Unterschnabel, wobei sich der Kehlsack mächtig bläht, und schliesst dann den Schnabel. Anschliessend taucht er auf, streckt den Kopf über die Wasseroberfläche und lässt - damit die Beute nicht entwischen kann - bei geschlossenem Schnabel das Wasser aus dem Kehlsack herausfliessen. Dieser Vorgang kann über eine Minute dauern, da das Wasser im Kehlsack mehr wiegen kann als der ganze Vogel. Dann reckt der tüchtige Fischer den Schnabel hoch und verschluckt seine Beute.

Früher hiess es oft, der Pelikan würde seinen Kehlsack als Fischdepot benützen. Er könne so viele Fische darin aufnehmen, dass sie ihm als Proviant für eine ganze Woche reichen. Wir wissen heute, dass dies nicht stimmt. Der Kehlsack dient dem Pelikan lediglich zum Fangen der Beute, als eine Art Käscher, aus dem die Nahrung sofort in den Magen und damit zum Körperschwerpunkt hin befördert wird, so dass der grosse Vogel ausbalanciert weiterfliegen kann.

Ein ausgewachsener Pelikan benötigt pro Tag etwa 1,2 Kilogramm Fisch, also rund 25 Prozent seines Körpergewichts, und legt bei der Futtersuche täglich etwa 30 bis 40 Kilometer zurück.


Fortpflanzung

Fortpflanzung:

• Fortpflanzung:

Pelikane können sehr alt werden. Den Rekord hält ein Rosapelikan, der in Gefangenschaft das Alter von 54 Jahren erreichte. Das Höchstalter des Braunen Pelikans in freier Wildbahn liegt im allgemeinen bei 25 bis 30 Jahren.

Im Alter von drei bis vier Jahren erreicht der Braune Pelikan die Geschlechtsreife und pflanzt sich dann erstmals fort. Das Nest wird von Männchen und Weibchen gemeinsam aus Reisig und Schilf gebaut. Vorzugsweise legen sie ihre Kinderstube an geschützten Stellen in Bäumen oder Sträuchern an; wo solche nicht vorhanden sind, nisten die grossen Vögel aber durchaus auch auf dem Boden. Das Weibchen legt gewöhnlich drei Eier, welche von beiden Partnern gemeinsam in etwa 20 Tagen ausgebrütet werden.

Wie lange die Partnerschaft zwischen Männchen und Weibchen dauert, ist nicht bekannt. Während der Brut- und Aufzuchtzeit der Küken schliessen sich die Paare aber eng zusammen. Das ist sehr wichtig, denn um den Hunger der nimmersatten, rasch heranwachsenden Kinder zu stillen, müssen unbedingt beide Eltern Nahrung herbeischaffen.

Die Eier werden vom Weibchen in Abständen von zwei bis drei Tagen gelegt. Die Brut beginnt jedoch schon mit dem ersten Ei, ja oft sogar schon vorher, so dass die Jungen ebenfalls in Abständen von zwei bis drei Tagen schlüpfen. Das Junge aus dem ersten Ei hat darum immer einen Entwicklungsvorsprung gegenüber seinen Geschwistern. Gibt es reichlich Futter, so hat dieser Alters- und Grössenunterschied zwischen den Geschwistern keine Bedeutung; es überlebt die ganze Kinderschar. Wird aber die Nahrung knapp, so kommen die jüngeren Tiere im Gerangel ums Futter, das die Eltern herbeitragen, stets zu kurz und verhungern schliesslich. Das mag uns grausam erscheinen. Für die Art ist es aber durchaus sinnvoll: Ein kräftiger Jungvogel hat in schlechten Zeiten nämlich die weitaus besseren Überlebenschancen als zwei oder drei Kümmerlinge.

Die Nestlingszeit ist beim Braunen Pelikan mit elf bis zwölf Wochen erstaunlich lang. In dieser Zeit verfüttern die Eltern jedem Jungen mindestens 25 Kilogramm Fisch! Nach dem Flüggewerden lösen sich die Jungvögel rasch von ihren Eltern und streifen dann oft weit umher.

Gefährdung:

• Gefährdung:
Der Braunpelikan gilt als hochgefährdet. Spätestens seit dem Öldesaster im Golf von Mexiko wurde angesichts ölverschmierter, erkrankter uns sterbender Pelikane erkannt, dass dieser Pelikan vom Aussterben bedroht ist. Mit mehreren eNews teilte die mächtige Mitgliederorganisation “Defenders of Wildlife“ (DoW: Verteidiger der natürlichen Tier- und Planzenwelt, Hauptsitz: Washington DC) ihren Mitgliedern und weltweiten Unterstützern die Katastrophe mit. Eines dieser Schreiben wird hier zitiert (DoW a, 2010). Die DoW haben eine sehr große Internet-Präsenz und diese kann von jedermann eingesehen werden. Auch hier soll ein Beispiel angeben werden DoW b, 2010).



Systematik

Systematik:

Ordnung: Ruderfüßer (Pelecaniformes)
Familie: Pelikane (Pelecanidae)
Gattung: Pelecanus
Systematik basiert auf Grzimeks Tierleben.

Literatur

Bücherempfehlungen:

Links / Literatur:

• Links:

Red List IUCN - Brauner Pelikan (Pelecanus occidentalis)

• Literatur:

DoW a: Our Ad to Save Pelicans and Gulf Wildlife (Unsere Anzeige,um Pelikane und das Golf – Wildleben zu rettten). ENews vom 3. August 2010

Dow b (2010): WILDLIFE AND OFFSHORE DRILLING. The 2010 Gulf of Mexico disaster (Wildleben und ablandiges Bohren: Das Desaster im Golf von Mexiko 2010) http://www.defenders.org/resources/publications/programs_and_policy/wildlife_conservation/threats/wildlife_and_offshore_drilling_brown_pelicans.pdf

Tiere im Tierlexikon (2010): Braunpelikan www.das-tierlexikon.de/braunpelikan-507-pictures.htm


Galerie

Galerie:


Fotografin: Anke Dornbach, Wildvogelhilfe
Weitere Bilder auf: www.vogelfoto.de/poggel
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Aufnahmeort: Wildnis


Mit einer Gesamtlänge von etwa 120 Zentimetern, einer Flügelspannweite von 210 bis 220 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 4 Kilogramm gehört der Braune Pelikan mit zu den grössten flugfähigen Vögeln der Erde. Bei den erwachsenen Tieren ist das Gefieder oberseits silbergrau, unterseits schiefergrau gefärbt.

Steckbrief
Datum: Montag, 25 April 2011 18:19
Länge:
120 Zentimeter
Gewicht:
4 Kilogramm
Gefieder:
Geschlechter gleich
Spannweite:
220 Zentimeter
Ernährung:
Fische
Jungtiere:
Zugverhalten:
Standvogel
Fortpflanzung:
Gelege:
3 Eier
Tragezeit:
Brutzeit:
20 Tage
Verbreitungsgebiet:
Mittelamerika
Alter:
30 Jahre
IUCN:
vom Aussterben bedroht

Informationen
Datum: Montag, 25 April 2011 18:19
Fotograf:
Peter Emmert
Fotograf Homepage:
www.peter-emmert.de
Aufnahmeort:
Vogelpark Walsrode
Autor:
Markus Kappeler; Dr. med. vet. P. Schneider
Homepage:
http://www.markuskappeler.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:
http://www.dr-peter-schneider.de Ergänzt und erweitert: August 2010