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Braunbär
Datum: Donnerstag, 23 April 2009 15:36
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Allgemeine Beschreibung:

Der wohl bekannteste Bär, den wir kennen, ist der Braunbär (Ursus arctos) . Er zählt innerhalb der Familie der Bären zur Gattung der Echten Bären (Ursus) . Mit einer Kopfrumpflänge von 110 bis 280 Zentimeter, einer Schulterhöhe von bis zu 150 Zentimeter und einem Gewicht von beinahe 800 Kilogramm zählt der Braunbär zu den grössten Landraubtieren der Welt.

Braunbären werden in verschiedene Unterarten aufgeteilt, je nach Verbreitungsgebiet sowie Aussehen. Die grösste, beziehungsweise schwerste Unterart ist der Kodiakbär, der beinahe 800 Kilogramm erreichen kann. Ausserdem besitzen die Braunbären einen Schwanz von bis zu 20 Zentimeter Länge. Auffälligstes Merkmal, neben dem Buckel über den Schultern, ist wohl der Kopf. Unverkennbar ist seine vorstehende Schnauze. Ihre Sinne, die sie zum Leben brauchen, sind unterschiedlich entwickelt. Während der Gehörsinn durchschnittlich ist, verfügen sie über einen hervorragenden Geruchssinn. Ihr Gebiss ist mit 42 Zähnen ausgestattet.

Die Fellfärbung ist sehr unterschiedlich. Je nach Verbreitungsgebiet und Unterart kann die Farbe zwischen hellbraun bis dunkelbraun, gelbbraun bis graubraun und schwarz variieren.

Die Lebenserwartung eines Braunbären kann bis zu 30 Jahre sein. Durchschnittlich werden sie allerdings kaum älter als 6 Jahre. Das Höchstalter in Gefangenschaft liegt bei knapp 50 Jahren. Der grösste Feind der Braunbären sind verschiedene Krankheiten. Dazu kommt die Zerstörung der Lebensräume sowie die Jagd nach diesen Tieren.

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Verbreitungsgebiet / Lebensraum

Verbreitungsgebiet / Lebensraum:


Das Verbreitungsgebiet erstreckte sich von Nordamerika über Europa bis nach Eurasien sowie Afrika. Nicht nur die Populationen, sondern auch die Lebensgebiete wurden stark dezimiert. In vielen Teilen der Verbreitungsgebiete wurden sie stark in die Enge getrieben, so dass sie in einigen Teilen bereits ausgestorben sind. Die Gesamtpopulation liegt bei geschätzten 200.000 Tieren, wobei sie in Afrika bereits ausgestorben sind.

In unseren Regionen, Deutschland, Österreich und der Schweiz, leben nur einige Grenzgänger. Der bekannteste Braunbär der letzten Jahre war "Bruno" (JJ1). Leider wurde dieser in Deutschland zum Abschuss frei gegeben, worauf er Ende Juni 2006 erschossen wurde. Obschon einige Auswilderungsprojekte im Gange sind, und auch Erfolgserlebnisse verzeichnen können, werden sie von den Menschen wenige Jahre später wieder geschossen. Menschen sind wahrscheinlich nicht in der Lage, mit solchen Wildtieren umzugehen. Das grösste Vorkommen in Europa an Braunbären liegt mit 7.000 Tieren in Rumänien.

  Unterarten:

Wie bereits erwähnt, werden die Braunbären in verschiedene Unterarten aufgeteilt. Dazu spielt nicht nur das Verbreitungsgebiet eine Rolle, sondern auch die Schädelform, die Fellfärbung sowie die Grösse und Gewicht des Bären. Wir unterscheiden folgende Unterarten:

  • Europäischer Braunbär (Ursus arctos arctos)
  • Syrische Braunbär (Ursus arctos syriacus)
  • Sibirische Braunbär (Ursus arctos beringianus)
  • Kamtschatkabär (Ursus arctos piscator)
  • Atlasbär (Ursus arctos crowtheri)
  • Grizzlybär (Ursus arctos horribilis)
  • Kalifornischer Braunbär (Ursus arctos californicus) ?
  • Mexikanische Braunbär (Ursus arctos nelsoni) ?
  • Isabellbär (Ursus arctos isabellinus)
  • Mandschurische Braunbär (Ursus arctos manchuricus)
  • Kodiakbär (Ursus arctos middendorffi)
  • Tibetische Braunbär (Ursus arctos pruinosus)
  • Hokkaido Braunbär (Ursus arctos yesoensis)

Weitere Infos zu den entsprechenden Unterarten entnehmen sie bitte im dazu vorgesehenen Datensatz.

Ihr Lebensraum ist, je nach Verbreitungsgebiet, sehr verschieden. Während amerikanische Populationen im offenen Gelände wie Bergwiesen oder an Küstenregionen zu sehen sind, leben europäische Braunbären im Gebirge. Sibirische Tiere ziehen allerdings die Wälder vor. Bären zählen zwar als dämmerungs- sowie nachtaktive Tiere. Jedoch werden sie vereinzelt auch am Tage gesichtet. Obwohl sich die Bären eher gemächlich fort bewegen, sind sie in der Lage, eine Geschwindigkeit von über 50 Km/h zu erreichen. Des weiteren sind sie hervorragende Schwimmer sowie in ihren Jugendjahren auch sehr gute Kletterer.

Braunbären halten keinen Winterschlaf, sondern sie begeben sich in die sogenannte ?Winterruhe?. Dabei senken sie den Herzschlag sowie die Atemfrequenz, die Körpertemperatur bleibt mit 36.5 o C bis 38.0 o C nur leicht unter der Normaltemperatur von rund 42 o C. Die Winterruhe beginnt im Normalfall zwischen Mitte Oktober sowie Mitte Dezember und dauert bis in den Mai. In einigen Teilen ihres Verbreitungsgebietes, die im Süden liegen, halten die Braunbären keine Winterruhe und sind das ganze Jahr hindurch aktiv. Um diese Zeit zu überstehen, ohne auf Nahrungssuche gehen zu müssen, fressen sie sich im Herbst ein Fettpolster an.

Braunbären leben wie andere Bärenarten auch als Einzelgänger. Nur während der Paarungszeit trifft man zwei Bären beisammen an. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, damit sie untereinander kommunizieren können. Dabei verwenden sie nicht nur Laute, sondern auch die Körperhaltung sowie der Duft. Dabei geht es viel mehr um die Paarung, als um das Verteidigen der Reviere. Reviere werden ohne Kämpfe auch mit anderen Bären geteilt. Ein Revier kann zwischen 24 Km 2 bis zu 800 Km 2 gross sein, je nach Unterart und Verbreitungsgebiet.


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Nahrung

Nahrung:

Braunbären zählen zu den klassischen Allesfressern. Jedoch zählt die pflanzliche Nahrung zu ihren Vorlieben. Dazu zählen neben Gräser und Kräutern auch verschiedene Blüten sowie Wurzeln und Beeren.

Neben der pflanzlicher Kost nehmen sie auch verschiedene Fleischnahrung zu sich. Dazu zählen neben Insekten und Vögel auch kleine bis mittelgrosse Nagetiere. Diese Tiere werden mit Hilfe der Krallen aus ihren Bauten gegraben. Braunbären fressen in einigen Gebieten ihrer Lebensräume Elche sowie Rentiere und Bisons, wobei es sich bei diesen Tierarten um kranke sowie verletzte, oder um Jungtiere handelt.

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Fortpflanzung

Fortpflanzung:

Die Paarungszeit der Braunbären beginnt im Mai und dauert bis in den Juli. Dabei paaren sich die Männchen mit mehreren Weibchen. Dabei kommt es in einigen Fällen zwischen zwei Männchen zu kämpfen. Nach der Paarung bleibt das Männchen während zwei Wochen beim Weibchen, damit sich dies nicht mit einem anderen Männchen paart.

Die Geburten fallen nach einer Tragzeit von 180 - 270 Tagen in die Monate Februar und März. Grund ist die vorzeitige Nidation, d. h. die Implantation oder Einnistung der Eier in die Gebärmutterschleimhaut (Uterus). Ursache ist eine hormonelle Synchronistion der Einnistung. Der biologische Sinn ist, dass die Geburten aller Jungtiere in das zeitige Frühjahr fallen. Dabei wird die Wanderung der Eier von den Ovariern (Eierstöcken) via Eileiter zum Uterus verzögert.

Das Weibchen bringt zwischen einem und vier Jungtiere zur Welt, im Durchschnitt jedoch zwei bis drei. Ein Jungtier wiegt bei der Geburt beinahe 600 Gramm und hat bereits eine Länge von fast 30 Zentimeter. Die Augen sind geschlossen, wobei sie diese nach wenigen Tagen öffnen. Durch die protein- sowie fetthaltige Milch der Mutter legen die Jungen Bären in den ersten sechs Monaten bis zu 28 Kilogramm an Gewicht zu.

An der Aufzucht der Jungen beteiligt sich nur das Weibchen. Nach etwa fünf bis sechs Monaten beginnt die Entwöhnung. Nach rund zwei Jahren werden sie abgesetzt, womit sie sich nur noch von fester Nahrung versorgen. Die Jungen bleiben bis zur Geschlechtsreife, die mit drei bis fünf Jahren eintritt, bei ihrer Mutter. Ausgewachsen sind sie mit etwa 10 Jahren.

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Systematik

Systematik:

Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm:   Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse:     Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse:       Höhere Säugetiere (Eutheria)
Ordnung:         Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung:           Landraubtiere (Fissipedia)
Familie:             Großbären (Ursidae)
Unterfamilie:               Bären (Ursinae)
Gattung:                 Echte Bären (Ursus )
Art:                   Braunbär (Ursus arctos)
Unterart(en):                        Ursus arctos arctos
     Ursus arctos beringianus
     Ursus arctos californicus
     Ursus arctos horribilis
     Ursus arctos isabellinus
     Ursus arctos manchuricus
     Ursus arctos mexicanus
     Ursus arctos middendorffi
     Ursus arctos pruinosus
     Ursus arctos syriacus
     Ursus arctos yesoensis

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Literatur

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Galerie


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Steckbrief
Datum: Donnerstag, 23 April 2009 15:36
Länge:
230 Zentimeter
Gewicht:
350 Kilogramm
Gefieder:
Spannweite:
Ernährung:
Allesfresser
Jungtiere:
1 - 3 Jungtiere
Zugverhalten:
Fortpflanzung:
Gelege:
Tragezeit:
2 Monate (5 Monate Eiruhe)
Brutzeit:
Verbreitungsgebiet:
Asien, Europa, Nordamerika
Alter:
30 Jahre
IUCN:
Gefährdet

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Informationen
Fotograf:
Marcel Burkhard
Fotograf Homepage:
www.foto-galaxy.ch
Aufnahmeort:
Zoo Innsbruck
Zoo Link:
www.alpenzoo.at
Autor:
Marcel Burkhard
Homepage:
http://www.foto-galaxy.ch
Email:
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Zusätzliche Hinweise:

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